Münster hat unter den kreisfreien Städten im LWL-Bereich die mit Abstand niedrigste Beschäftigungsquote unter den Menschen mit Behinderung. Während diese in Münster bei 5,76% liegt, ist sie in Bochum mit 11,55% mehr als doppelt so hoch. In einem aktuellen Ratsantrag fordert die Koalition aus SPD, Volt und GRÜNEN deutlich mehr Bemühungen der Stadtverwaltung.
Zu diesem Antrag erklärt Harald Wölter, Grüner Ratsherr und Vorsitzender der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen (KIB):
„Es kann nicht sein, dass Münster seit Jahren die landesweit niedrigste Beschäftigungsqoute bei Menschen mit Behinderung hat – und sich daran auch seit Jahren wenig ändert. Menschen mit Behinderung decken ein breites Qualifikationsspektrum ab – wir brauchen Angebote für alle Qualifikationsbereiche. So gibt es auch zahlreiche Menschen mit Behinderung, die an den münsterschen Hochschulen studieren. Es ist kaum zu verstehen, dass es der Stadt Münster als Arbeitgeberin trotz erklärt großem Fachkräftemangel nicht gelingt, diese Potenziale stärker zu heben. Ziel muss es mittelfristig sein, zumindest eine Quote von 8 Prozent zu erreichen. Dazu fordern wir Stadt und städtische Gesellschaften auf, Menschen mit Behinderung einzustellen und deutlich mehr Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsplätze anzubieten, die für Menschen mit Behinderung geeignet sind. Laut Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen muss der Arbeitsmarkt auch Menschen mit Behinderungen offen stehen. In Münster kann davon seit Jahren kaum die Rede sein – das ist peinlich für unsere Stadt.“
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