Klare Mehrheiten – klare Aussagen: Auf einer Kreismitgliederversammlung hat eine breite Mehrheit der Grünen Mitglieder den Kurs eines kritisch-konstruktiven Umgangs mit dem Projekt Musik-Campus unterstützt. Sie verabschiedeten einen gemeinsamen Antrag des Kreis- und Fraktionsvorstandes: Trotz ihrer weiterhin kritischen Haltung gegenüber dem Projekt, äußern die Mitglieder im Beschluss ihr Verständnis für das Handeln der Ratsfraktion beim Musik-Campus.

Jörg Rostek, Sprecher der GRÜNEN in Münster erklärt: „Zwei Infoveranstaltungen, zwei Kreismitgliederversammlungen, hunderte Gespräche und am Ende ein tragfähiger Kompromiss. Das ist anstrengende, aber sachliche und mitgliederorientierte Parteiarbeit zum Wohle unserer Stadt. Ich bin stolz darauf, dass uns das gelungen ist.“

„Der Beschluss der Partei gibt uns Rückenwind beim komplizierten Thema Musik-Campus“, sagt Christoph Kattentidt, Sprecher der Grünen Ratsfraktion. In einem Änderungsantrag für die Ratssitzung am Mittwoch formulieren die Grünen und das Ratsbündnis klare Bedingungen und klare Haltelinien für einen Musik-Campus. „Wir sehen die Chancen, durch dieses Projekt die unbestrittenen Bedarfe der Musikschule, des Sinfonieorchesters und der freien Szene zu erfüllen. Wir sehen auch die Chancen einer guten Zusammenarbeit mit der Universität. Um beides zu erreichen, müssen allerdings die finanziellen und konzeptionellen Voraussetzungen für ein Gelingen des Campus endlich erbracht werden. Genau diese formuliert die Koalition jetzt in einem Änderungsantrag. Wer den Musik-Campus wirklich als Erfolgsmodell will, sollte dieses Ansinnen unterstützen.“

Und Sylvia Rietenberg, Sprecherin der Fraktion erklärt: „Wir danken dem Kreisvorstand für die konstruktive Zusammenarbeit in der vergangenen Woche. Gemeinsam ist es gelungen, einige der Bedenken gegen das kritisch-konstruktive Vorgehen der Fraktion auszuräumen.“ Jetzt müsse es darum gehen, den Fortgang des Projekts und das Handeln der Verwaltung sehr genau politisch zu begleiten. „Grüne in Partei und Fraktion haben immer wieder deutlich gemacht, dass sie Verbesserungen für die Musik-Szene in dieser Stadt wollen. Genau darum muss es in den kommenden Jahren gehen.“

Beschluss der Mitgliederversammlung vom 01. April 2022

  1. Die Mitgliederversammlung des KV B90/Grüne/GAL Münster betont, dass die Verwaltungsvorlage V/0924/2021 trotz fast 6 Jahren Musikcampus-Planungen unzureichend ist und keine Entscheidungsreife besitzt.
  2. Die Mitgliederversammlung bestätigt den grundsätzlichen Beschluss, den Musikcampus nicht weiterzuverfolgen.
  3. Die Mitgliederversammlung äußert ihr Verständnis dafür, dass im Rahmen der Koalition mit SPD und VOLT der Verwaltung noch einmal eine Umsetzungsfrist bis Mitte 2023 eingeräumt wird. Bis dann sind die Voraussetzungen für einen Errichtungsbeschluss wie die anteiligen investiven Finanzierungen des „Kulturbaus“ für WWU und Stadt, die Bauträgerschaft durch das Land, die Klärung wichtiger Rahmenbedingungen des Träger- und Betriebskonzeptes und die Finanzierbarkeit der laufenden Kosten zu schaffen.
  4. Die Mitgliederversammlung begrüßt das Ansinnen der Fraktion, durch einen Prüfauftrag zu den Alternativen für Westfälische Schule für Musik und Sinfonieorchester sicherzustellen, dass es bei einem Scheitern des Projekts keine Zeitverzögerung geben wird.
  5. Des Weiteren soll unabhängig von den Planungen zum Musikcampus in Kooperation mit den freien Musiker:innen und Initiativen sowie Musikinstitutionen der Stadt ein Musikförderkonzept auf den Weg gebracht werden.