Die GRÜNEN in Münster erwarten vom Weltklimagipfel in Glasgow nicht nur ehrgeizige Ziele; die verhandelnden Staaten seien ebenso aufgefordert, diese auch umzusetzen. „Es ist wie bei guten Vorsätzen: Man kann sich vornehmen, mit dem Rauchen aufzuhören, aber ob das gelingt, steht oft auf einem anderen Blatt“, kommentiert Jörg Rostek, Co-Sprecher der GRÜNEN in Münster. „Wollen die Staaten ihre Klimaziele erreichen, müssen die Parlamente verbindliche Maßnahmen beschließen und in konkreten Zeiträumen umsetzen.“

Soziale Gerechtigkeit nur mit akuten Maßnahmen

Um den Klimaschutz wirkungsvoll voran zu bringen und die verheerenden Folgen der Klimakrise für unsere Kinder und Enkelkinder abzuschwächen, braucht es eine grundsätzliche Änderung unserer Art zu wirtschaften. Das bedeutet unter anderem den Abbau klimaschädlicher Subventionen wie beispielsweise für die fossile Energiegewinnung und eine umgehende Agrar- und Verkehrswende.

„Es ist die Aufgabe der Politik, den Menschen den Weg in eine klimaschonende Lebensweise zu erleichtern. So wie es auch die Aufgabe der Politiker*innen vor Ort ist, die Interessen der Menschheit auf dieser Konferenz zu vertreten und damit unser Recht auf Leben, Unversehrtheit, Gesundheit und einen intakten Planeten zu schützen“, fügt Elena Thul, Sprecherin der AG Ökologie, Nachhaltigkeit und Wirtschaft hinzu.

Münsters Divestment als Vorbild für Glasgow?

Dass die Weltgemeinschaft auch das Finanzsystem im Blick hat und 25 Staaten beschlossen haben, fossilen Brennstoffen im Ausland die Geldquelle zu entziehen, freut die Münsteraner GRÜNEN. Sie sehen Münster als „Stadt des Divestment“ hierbei als Vorreiterin. Münster hatte schon 2015 beschlossen, bei der Bewirtschaftung von Rentenfonds für die städtischen Angestellten auf ethische Grundsätze zu achten und nur noch klimaschonend zu investieren. Seitdem haben zahlreiche private Investor*innen weltweit nachgezogen. In Glasgow haben sich nun 450 Finanzunternehmen dazu verpflichtet, 130 Billionen Dollar bis 2050 komplett in grüne Investments umzuschichten.

GRÜNE betrachten das wiederholte Greenwashing mit Sorge

Die GRÜNEN sehen mit Sorge eine Tendenz zum Greenwashing (und Aufhübschen) von Klimabilanzen durch Staaten und Unternehmen. Viele internationale Akteure tendieren momentan dazu, statt ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, Ausgleichsmaßnahmen im Ausland zu finanzieren. Das bekämpfe aber nur Symptome und könne unter Umständen dem Klima und den Menschen vor Ort sogar schaden.

„Das Hauptaugenmerk sollte deshalb darauf liegen, unsere Wirtschaftsweise so zu verändern, dass klimaschädliche Emissionen gar nicht erst entstehen. Um das zu erreichen, haben wir GRÜNEN im Bundestagswahlkampf zahlreiche Vorschläge gemacht“, schließt Rostek.