Die GRÜNEN in Münster sehen die Idee des CDU-Vorsitzenden Hendrik Grau, Wahlplakate nach der Wahl zur Werbung für das Impfen gegen Corona zu nutzen, skeptisch. Die Hindernisse, die dazu führten, dass Menschen sich nicht impfen lassen, könnten damit nicht beiseite geräumt werden.

Gründe sind vielfältig

75 Prozent der Impfunwilligen seien „Trittbrettfahrer*innen“,  die hoffen, sich nicht impfen lassen zu müssen, weil das schon andere tun. Außerdem glaubten viele, dass das Risiko einer Impfung den Nutzen übersteige. Auch gingen ein weiterer Prozentsatz davon aus, dass der Impfstoff nicht sicher sei. Hinzu komme Alltagsstress, so dass die Menschen kaum Zeit oder Motivation fänden, sich impfen zu lassen. (Quelle, Stand: 17.09.2021, 13.21 Uhr)

Nicht-Impfen politisch motiviert

Spannend, so die GRÜNEN, sei, dass 18 Prozent der Ungeimpften dies als politisches Statement gegen die CDU-geführte Bundesregierung verstünden. Auch  fühlten sich viele Menschen zur Impfung gedrängt, was Widerstand auslöse. Da sei eine Impfempfehlung von einem CDU-Plakat kontraproduktiv, so die GRÜNEN.

Aufklärung und Angebot müssen stimmen

„Wir brauchen keine weiteren plakativen Botschaften, sondern konkretes politisches Handeln. Das heißt: kluge zielgruppenorientierte Aufklärungskampagnen und bequem zu erreichende und bürgernahe Impfangebote“, sagt Jörg Rostek, Co-Kreisverbandssprecher der GRÜNEN in Münster.

Maria Klein-Schmeink, Direktkandidatin bei der Bundestagswahl, sagt sazu: „Konkrete Impfangebote, da wo die Menschen sind, sei es vor einem Fußballspiel oder vor dem Baumarkt, sowie Ansprechpartner für konkrete Fragen; das ist es, was weiterhelfen kann. Jede und jeder muss wissen, dass es im Herbst ungeimpft nicht zu vermeiden sein wird, sich anzustecken. Das Risiko für einen schwereren Verlauf ist da. Das Risiko für ernsthafte Nebenwirkungen einer Impfung dagegen minimal.“