In der Coronakrise haben Münsters Kultur- und Kneipenszenen stark gelitten. Jetzt gibt es erste Öffnungen und schon treten alte und neue Probleme auf. Clubs, Kneipen und feiernde Menschen bilden einen wichtigen Bestandteil einer lebendigen Großstadt. Gleichzeitig haben Anwohnerinnen und Anwohner berechtigte Interessen – etwa auf gesunden Schlaf. Wir setzen in diesem Konflikt auf den Dialog. Wir wollen, dass Münster nach dem Vorbild anderer Städte einen Nachtbürgermeister oder eine Nachtbürgermeisterin bekommt.

Um es klar zu sagen: Wo Autoposer die Menschen mit einem Höllenlärm quälen, wo Besucher*innen ihre Müll in Parks und auf Wiesen liegen lassen oder in Vorgärten pinkeln sind auch weiterhin Polizei und Ordnungsamt gefragt. Wir finden: Diese könnten an den Hotspots der Feierszene durchaus stärker präsent sein.

Völlig unabhängig davon stecken in der inhabergeführten Gastronomie und in Münsters Clubszene riesige Potentiale. Wir wollen, dass diese Bereiche künftig mit dem/der Nachtbürgermeister*in eine Ansprechperson haben, die sie gegenüber der Stadtverwaltung vertreten kann. Es geht darum, die Sichtweise der verschiedenen Gruppen in die Stadtverwaltung zu übersetzen, um den Menschen die Umsetzung ihrer Ideen, Anregungen, Wünsche und Projekte zu vereinfachen. Der Nachtbürgermeister oder die Nachtbürgermeisterin dient als Schlichter, Moderator und Motor der Kultur-, Gastronomie, – Hotellerie- und Nachtszene zugleich.

Christopher Margraf, Mitglied des Grünen Kreisvorstands und sachkundiger Bürger im Ausschuss für Personal, Digitalisierung, Organisation, Sicherheit und Ordnung:
„Natürlich ist der*die Nachtbürgermeister*in kein Ersatz für die Arbeit von Polizei und Ordnungsamt. Er*sie ist eine Ergänzung und Verstärkung und bekämpft, im Gegensatz zu Polizei und Komunalem Ordnungsdiest, nicht nur die Symptome, sondern setzt früher an – an den Ursachen der Probleme!”

Ratsherr Albert Wenzel zuständiger Sprecher im Ausschuss:
„Wir müssen jetzt nach der Krise die Gastronomie und die Clubs stärken, die auch Münster ausmachen. Gleichzeitig sollen die Anliegen der Anwohner*innen berücksichtigt werden. Um diesen Interessensausgleich mit innovativen Lösungen zu meistern, wollen wir den*die Nachtbürgermeister*in.“

Die Koalition aus GRÜNEN, SPD und Volt hat einen Antrag für die Schaffung eines Nachbürgermeisters oder einer Nachtbürgermeisterin in den Stadtrat eingebracht: Zum Antrag.