Eine ganze Menge parkender LKW„Die Planung für den Raststättenausbau in Roxel ist überholt, klimaschädlich und einseitig autozentriert“, verdeutlichen unser verkehrspolitischer Sprecher Ratsherr Carsten Peters und Anke Pallas, Fraktionsvorsitzende in der BV West, ihre Position. „Die Ablehnung durch Initiativen, Verwaltung und Politik ist und bleibt vollkommen richtig. Allein in Münster-Roxel wird eine Fläche von ca. zehn Hektar (entspricht etwa 15 Fußballplätzen), des seit 1971 ausgewiesenen Landschaftsschutzgebietes (LSG) Altenroxel Heide vernichtet, und das in Zeiten des massiven Klimawandels.
Folgen der Vernichtung dieser Landschaft werden u.a. neue Hitzeinseln, Verlust von landwirtschaftlich wertvoller Fläche, Vernichtung einer der letzten Freiflächen und Naherholungsgebiete in Roxel sein. Das LSG wurde der Roxeler Bevölkerung als Ausgleich für die Zerschneidung des Stadtteils durch die A1 eingerichtet und darf laut Gutachten für eine Südumgehung wegen seiner einmaligen und typischen Landschaft für das Münsterland nicht zerstört werden.
Die Vereinbarungen und Zusagen – auch wenn sie fast 50 Jahre alt sind – müssen auch weiterhin Gültigkeit haben,“ betonen die Grünen angesichts der jüngsten Initiative des Polizeipräsidenten für den schnellen Ausbau der Raststätte. Peters: „Es sollte klar sein, dass es hier nicht zu einer zügigen Realisierung kommt. Das Planfeststellungsverfahren hat gerade erst begonnen. Es müssen Alternativen geprüft werden.“

Technik nutzen

Wenn der Parkplatzbedarf hier so dringend und vorrangig ist, muss man die Verantwortlichen fragen, warum man nicht längst schnell durchzuführende Maßnahmen, wie Telematiksystem, Kolonnenparken und Parkplatzeinweiser eingeführt hat. Durch das Anbringen des Telematiksystems, innerhalb weniger Monate durchführbar, wäre die Zahl der Parkplätze für LKW bereits seit 18 Jahren um mindestens ein Drittel erhöht worden.  Auch ein Parkeinweisungssystem, ob durch Mensch oder elektronisch, hätte viele Parkmöglichkeiten zusätzlich eröffnet und vor allem dafür gesorgt, dass LKW-Fahrer*innen – trotz freier Parkplätze – keinesfalls in der Einfahrt zu den T&R Anlagen parken. Das ist insbesondere hier an der Westseite der A1 täglich zu beobachten, wie Anwohner*innen berichten.

Initiative aus Baden-Württemberg für die Region prüfen

In Baden-Württemberg hat der Verkehrsminister Unternehmen wie Speditionen, Logistik-Firmen, Kommunen und Privatleute aufgefordert, freie Parkflächen nachts für LKW-Fahrer zur Verfügung zu stellen. Die Steuerzahlenden übernehmen die Kosten für die Einrichtung von WC und Duschen und die Sauberhaltung der Parkflächen. Mit der Ausschreibung soll das Parkplatzangebot ohne weitere Flächenversiegelung genutzt und zugleich eine soziale Tat für die Lkw-Fahrer*innen realisiert werden. In Münster und dem Münsterland sollte dies zum Beispiel am FMO oder am Gewerbegebiet Amelsbüren geprüft werden. Beide Bereiche sind ebenfalls mit Autobahnanschluss versehen.

Künftige Stellplatzbedarfe prüfen

Grundsätzlich ist die Frage zu stellen, ob der prognostizierte Stellplatzbedarf überhaupt realistisch ist. Der Verkehr auf der A 1 wird voraussichtlich abnehmen, wenn die A 33 eröffnet wird. Es werden möglicherweise 10.000 – 12.000 Fahrzeuge sein, die nicht mehr über Münster, sondern über das Kreuz Bielefeld/Paderborn/Osnabrück fahren werden.

Güter auf Schiene und Bahn transportieren

„Grundsätzlich muss das politische und wirtschaftliche Bestreben dahin gehen mehr Güter über die Schiene und das Wasser zu transportieren. Der intensive Transport von Gütern über die Straße ist in hohem Maße mit CO2-Ausstoß verbunden. Diesen zu reduzieren ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Peters.