„Plus 30 Prozent, oder minus 30 Prozent motorisierter Verkehr?“, fragt der grüne Oberbürgermeister-Kandidat Peter Todeskino. „Beim Ausbau der B 51 zur Autobahn geht es um eine Systementscheidung. Welche Verkehrsträger wollen wir fördern?“

Selbst die offiziellen Zahlen von Straßen-NRW belegen, dass der Ausbau zu noch mehr motorisiertem Verkehr führen wird. Fördert man stattdessen Rad, Bahn, Bus und andere Alternativen, so ist mit einem Rückgang von 30 Prozent in den nächsten zehn Jahren zu rechnen.

„Wir sind klar für eine menschen- und umweltgerechte Verkehrspolitik, die Münster und Nachbargemeinden entlastet“, so Todeskino. „Verkehrspolitik der 70er Jahre bedeutet mehr Stau, mehr Abgase, mehr Lärm. Das ist keine Option. Wir haben effektivere Lösungen.“

Die Grünen wollen ein Modellprojekt für die Verkehrswende, das auf fünf Säulen basiert:

1. Den Radverkehr stärken: minus 2.000 KfZ
Die Veloroute von Telgte über Handorf nach Münster ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Wir müssen das Pendeln mit dem Rad aber weiter fördern – gemeinsam mit Arbeitgebern, Institutionen wie der IHK und Initiativen wie stadtradeln.de. Wichtig ist zudem eine geradlinige und damit schnelle Veloroute südlich der B51.

Potenzial laut Straßen-NRW: minus 2.000 KfZ

2. Mehr und schnellere Züge: bis zu minus 4.000 KfZ
Mehr Verbindungen und kürzere Fahrzeiten der parallel zur B51 laufenden Bahnstrecke Münster – Warendorf bieten Auto-Pendler*innen endlich eine echte Alternative zum Stau. Wir setzen zunächst auf einen 30-Minutentakt, später auf einen 20-Minutentakt. Neue Ausweichstellen und mehr beschrankte Bahnübergänge ermöglichen mehr Züge und schnelle Geschwindigkeit. Langfristig bietet das Projekt S-Bahn Münsterland weitere Chancen.

Bei 30-Minunten-Takt lt. Straßen-NRW: minus 2.000 KfZ, bei S-Bahn: minus 4.000 KfZ

3. Neue Bahnhaltepunkte
Pendler in Münsters Osten müssen bisher zum Hauptbahnhof und dann mit dem Bus zurückfahren, zum Beispiel zum Franziskushospital, zu den Berufskollegs oder gar nach Handorf. Neue Haltepunkte in Handorf und an der Danziger Freiheit ermöglichen den zielnahen Ausstieg, abgestimmte Buslinien und Mobilitätsstationen die Weiterfahrt.

Potenzial: in S-Bahn enthalten

4. Bessere Busverbindungen: minus 2.000 KfZ
Wir benötigen neue und verbesserte Schnellbusverbindungen. Insbesondere der Stadtteil Handorf braucht eine schnelle Verbindung in die Innenstadt mit Vorrang vor dem Individualverkehr.

Potenzial laut Straßen-NRW: minus 2.000 KfZ

5. Attraktive Preise für den ÖPNV
Für Münster wollen wir den ÖPNV für einen Euro pro Tag nutzbar machen. Parallel zu so einem 365-Euro-Jahresticket müssen wir gemeinsam mit den angrenzenden Kommunen und Verkehrsbetrieben bezahlbare Tickets für Pendler*innen entwickeln.

Potenzial bisher unberücksichtigt

Alle Beteiligten bei der Entwicklung einbinden
„Wir wollen Bürger*innen, Initiativen, Gemeinden, Unternehmen und Verbände mit ins Boot holen und eine positive Stimmung für dieses Modellprojekt entwickeln“, so OB-Kandidat Peter Todeskino. „Auch alle, die auf ein Auto angewiesen sind, wollen wir überzeugen: Investitionen in die Alternativen Schiene, Busse und Radwege sorgen für eine freie B51 ohne jahrelange Baustellen und hohe Kosten. Straßenbauprojekte sind Verkehrspolitik aus vergangenen Zeiten, gemeinsam können wir den Verkehr umweltfreundlicher und besser für alle gestalten!“

Zusammenfassung der Zahlen

Aktuell zwischen Handorf und Umgehungsstraße ca. 24.500 KfZ täglich.

Ausbau würde Verkehr auf 35.500 KfZ steigern, mehr als 40 Prozent Steigerung (Quelle: Gutachten Land NRW).

Modellprojekt für Verkehrswende würde Verkehr auf 17.000 KfZ reduzieren.

Dafür genügt die zweispurige B51.