„Wir kritisieren den Law-and-Order-Auftritt der CDU-Führung und des neuen münsteraner Polizeipräsidenten gegenüber INDRO e. V. scharf“, so Peter Todeskino, grüner Oberbürgermeister-Kandidat. „Er zeigt, dass die Herren nichts verstanden und schon gar keine überzeugenden Ideen haben.“

Anlaufstelle und Schutz plus Überlebens- und Ausstiegshilfe
„Das niedrigschwellige Drogenhilfezentrum leistet schon seit vielen Jahren hervorragende Arbeit in der örtlichen Drogenhilfe,“ unterstreicht Sylvia Rietenberg, sozialpolitische Sprecherin der Grünen. „INDRO bietet eine Anlaufstelle und Schutzraum für drogenabhängige Menschen und zugleich eine Überlebens- und Ausstiegshilfe für viele.“

Neben den Hilfen für die Suchtabhängigen haben Drogenkonsumräume auch einen wichtigen ordnungspolitischen Auftrag, denn die Belastung der Öffentlichkeit durch konsumbezogene Verhaltensweisen wird durch die Nutzung der Drogenkonsumräume reduziert.

In Münster waren dies allein im vergangenen Jahr über 20.000 medizinisch begleitete Konsumvorgänge für Suchterkrankte, die damit nicht in der Öffentlichkeit stattgefunden haben. Zudem wurde der öffentliche Raum durch Tausch und Entsorgung allein 2019 von mehr als 125.000 gebrauchten Spritzen entlastet.

Von Stadt und Land anerkannt und gefördert

Die Grünen weisen darauf hin, dass die Arbeit von INDRO daher schon seit Jahren von der Stadt gefördert wird. So dient das Angebot in den in vom Land NRW zugelassenen Drogenkonsumräumen der Gesundheits-, Überlebens- und Ausstiegshilfe für Drogenabhängige. Gesundheitsgefahren z. B. Infektionsrisiken durch mangelnde Hygiene würden mit dem Ziel gesenkt, das Überleben von Substanzabhängigen zu sichern. Das Angebot der Drogenkonsumräume ist integraler Bestandteil des Drogenhilfesystems, das auch vom Land mitfinanziert wird, so Harald Wölter, gesundheitspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion. Außerdem werden HIV und Hepatitis-C-Erkrankungen durch diese Arbeit minimiert, und stellt somit einen wichtigen Teil in der Gesundheitlichen Versorgung dar.

„Die Ausstiegs- und Überlebenshilfen steigern die Behandlungsbereitschaft suchtmittelabhängiger Menschen. Die Vermittlung suchttherapeutischer Hilfen, einschließlich der vertragsärztlichen Versorgung, fördert den Ausstieg aus der Sucht“, unterstreicht Sylvia Rietenberg.

Mehr Sachkenntnis wäre hilfreich

Die Grünen weisen darauf hin, dass mit den jüngsten Beschlüssen des Rates zum Ausbau der Arbeit von INDRO die Bedeutung der Drogenhilfe im Quartier bestätigt wurde. Es sei bedauerlich, dass der neue Polizeipräsident in diesem Themenfeld offenbar über wenig Kenntnis verfügt. Dieses Wissen sei aber notwendig für eine angemessene Drogen- und Gesundheitshilfe und für eine gute Ordnungspartnerschaft im Quartier.

 

Foto und weitere Infos

Die grünen Kandidat*innen Harald Wölter, Carsten Peters, Peter Todeskino und Sylvia Rietenberg mit INDRO-Geschäftsführer Ralf Gerlach (zweiter von rechts).

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Hintergrund: Bericht der Westfälischen Nachrichten