In der heutigen Ratssitzung geht es u.a. um das Wasserversorgungskonzept für die Stadt Münster. Kritik gibt es dabei an der Absicht, die beiden kleinsten Wasserwerke zu schließen. Dabei ist das in Kinderhaus und Geist geförderte Wasser durch Altlasten und Pflanzenschutzmittelrückstände verunreinigt und muss aufwändig aufbereitet werden. Argumente gegen deren Aufgabe liegen u.a. in der Verwendung von Kanalwasser als Trinkwasserquelle, an der eventuell mangelnden Versorgungssicherheit (z.B. bei Unfällen auf dem Dortmund-Ems-Kanal) und an der Absicht, in Vennheide Baulandgewinnung auf Kosten des Wasserschutzgebiets betreiben zu wollen. Hierzu eine kurze Entgegnung:

Verwendung von Kanalwasser als Trinkwasserquelle Das Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal (DEK) wird nicht als Trinkwasser verwendet, sondern zur Anreicherung von Grundwasser einer aufwändige Gesteinsfiltration unterzogen. Nach dieser Reinigung weist das DEK-Wasser eine bessere chemische Qualität (insb. in Bezug auf Nitrat und Pestizide) auf, als sie durch nicht-angereichertes Grundwasser oder Wasser aus der Ems erreicht werden könnte. Der Grund: Der DEK unterliegt viel weniger landwirtschaftlichen Einflüssen und befördert weitgehend unbelastetes Wasser aus dem Oberlauf der Lippe.
Versorgungssicherheit (z.B. bei Unfällen auf dem Dortmund-Ems-Kanal) Nach Stadtwerke-Angaben ist der letzte Unfall auf dem DEK, der zu einer Unterbrechung der Trinkwasserversorgung geführt hat, 40 Jahre her. Auch solch ein Szenario wäre in Zukunft aber zu beherrschen, da in diesem Fall das Grundwasser in Hornheide entweder vorübergehend mit Emswasser angereichert werden oder die Anreicherung kurzzeitig unterbrochen werden könnte. Dazu kommt noch der mengenmäßig steigerbare Wasserbezug aus Haltern. Wichtig ist, dass es mehrere „große Standbeine“ der Trinkwasserversorgung gibt, die bezüglich der Fördermenge noch Luft nach oben haben. Die Versorgungssicherheit stattdessen an den zwei kleinen Wasserwerke Geist und Kinderhaus (können heute gerade mal 9% der Wasserbedarfs decken) würde dagegen bedeuten, ihr nicht gerecht zu werden.
Baulandgewinnung in Vennheide Der Vorwurf, wir würden die Baulandgewinnung vor die Trinkwasserversorgung stellen, geht an der Sache vorbei. Es gibt gute Gründe, das Wasserwerk Geist aufzugeben, u.a. die geringe Förderkapazität und die hohe Altlasten- und Pestizidproblematik am Standort. Die Baulandgewinnung ist und war für uns aber definitiv kein Argument. Sie wurde daher auch nicht in der Wirtschaftlichkeitsberechnung berücksichtigt.

Wir GRÜNE halten das vorliegende Konzept für geeignet, die sichere Versorgung Münsters mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser langfristig zu gewährleisten und zu verbessern.
Mehr Infos: http://www.xn--grne-mnster-uhbe.de/faq-zur-wasserversorgung-in-muenster/