Die Lokalpresse berichtete über die Forderung der Münsteraner Mieter*innenvereine nach einem neuen Stadtteil und bat dazu um eine Stellungnahme der Fraktionen. Wir GRÜNEN äußerten uns wie folgt:
Vorbemerkung: Münster braucht Wohnraum, insbesondere preiswerten Wohnraum. Die Schaffung von Wohnraum hat auch in unserem Kommunalwahlprogramm eine hohe Priorität.  Die dort noch geforderte Umsetzung des Modells einer sozialgerechten Bodennutzung haben wir inzwischen umsetzen können (SOBOMÜ). Eine weitere Forderung war, die Innenentwicklung voranzutreiben, die Konversion als Motor der Innenentwicklung zu nutzen. Auch dies wird umgesetzt. So sollen z.B. auf den beiden Konversionsflächen insgesamt 3.000 Wohnungen entstehen, gut 910 (davon 550 öffentlich geförderte) wird die Wohn- und Stadtbau errichten. Auch die Entwicklung neuer Baugebiete unter Beachtung von inhaltlichen Kriterien sieht das Programm vor. Auch hier haben wir Schritte unternommen.
In dem Bündnisvertrag zwischen GRÜNEN und CDU von 2016 heißt es:
„Um dem wachsenden Bedarf an Wohnraum Rechnung zu tragen, soll geprüft werden, wie mittelfristig ein großes und urbanes Wohnquartier für mehrere tausend Menschen entwickelt werden kann. Gute Fahrradverbindungen, ÖPNV-Erschließung, soziale Infrastruktur, infrastrukturelle Versorgung und Nähe zur Innenstadt sind die Leitlinien für die Standortsuche. Durch städtebauliche Dichte und kompakte Strukturen sollen der Flächenbedarf für dieses Quartier in Grenzen gehalten und eine zu große Inanspruchnahme des Freiraums vermieden werden.“
In einem Antrag von CDU und GRÜNEN heißt es:
Bei der Suche nach geeigneten Standorten für ein großes Wohngebiet sind vor allem folgende Kriterien zu berücksichtigen:

  • Nähe zur Innenstadt,
  • Nähe zu Arbeitsplätzen,
  • ausreichende Größe, um ein urbanes Quartier zu entwickeln,
  • gute multimodale Verkehrserschließung (insbesondere ÖPNV-Anschluss) – wenn möglich mit einer guten Anbindung an den SPNV,
  • Anknüpfung an die vorhandene öffentliche, wirtschaftliche und soziale Infrastruktur, bzw. die Möglichkeit, angemessene neue Infrastrukturen zu schaffen,
  • das System der Grünordnung der Stadt darf nicht verletzt werden, besonders das Konzept der frischluftschneisen darf nicht beeinträchtigt werden und ökologische Kriterien der Bauleitplanung sollen berücksichtigt werden.“

Als mögliche Flächen wurden in dem Antrag benannt:

  • Steinfurter Straße/Austermannstraße/Wasserweg
  • August-Schepers-Straße/Wolbecker Straße/Umgehungsstraße/Lütkenbecker Weg sowie
  • ehemaliger Güterbahnhof (Hafenstraße bis Roddestraße)

Mit anderen Worten: Wir halten einen neuen Stadtteil/großflächige Stadtteilerweiterung für sinnvoll, so denn oben genannte Kriterien erfüllt werden. Sie wird nicht kurzfristig umsetzbar sein (Planungsprozess, liegenschaftliche Aspekte). Wir GRÜNEN haben – wie obige Anträge zeigen – dazu erforderliche Schritte eingeleitet.