“Händeringend suchen Stadt wie auch das Studierendenwerk nach Flächen und Gebäuden, die sich als Wohnraum eignen. Und seit Oktober 2017 steht nun das alte Finanzamt Münster-Innenstadt schon wieder leer. Gerade bei einem Gebäude in dieser zentralen Lage ist schwer zu verstehen, warum hier nicht schnellstens Wohnungen hinkommen”, machen sich GAL-Fraktionssprecher Otto Reiners und Ratsherr Carsten Peters für ein Ende des Leerstands stark. Sie verweisen darauf, dass die Stadt bereits in der Vergangenheit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB) im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens das Ankaufsinteresse signalisiert hatte. Reiners: “Ich kann mir vorstellen, dass auch das Studierendenwerk angesichts der studentischen Wohnungsnot ein Interesse an einer Nutzung hat.” Dass der BLB jetzt Nutzungsmöglichkeiten für Behörden prüft, sei schwer nachvollziehbar. Schließlich habe der BLB bei dem Bekundungsverfahren 2015 deutlich gemacht, dass ein Verkauf beabsichtigt sei. Und nicht zuletzt hätte der BLB auch während der zweijährigen Zwischennutzung eine Prüfung anderweitiger Nutzung prüfen können.
Auskunft des BLB vom 01.08.2018 auf eine Anfrage der GRÜNEN:
“Derzeit prüft die Niederlassung Münster des BLB NRW, das Gebäude wieder für Einrichtungen des Landes NRW zur Verfügung zu stellen. Infrage dafür kommen derzeit mehrere verschiedene Landesinstitutionen, die einen neuen Flächenbedarf sehen und sich grundsätzlich vorstellen könnten, an dieser zentral gelegenen Stelle in Münster einzuziehen. Die unterschiedlichen Bedarfe nehmen wir gerade konkretisiert auf und prüfen sie hinsichtlich praktischer und wirtschaftlicher Aspekte auf Umsetzbarkeit. Sofern die Rahmenbedingungen aufeinander abgestimmt werden können, könnte die Liegenschaft in Zukunft als „Landesbehördenhaus“ zur Unterbringung mehrerer Behörden(-teile) gleichzeitig dienen. Von einem Verkaufsverfahren würde der BLB NRW in diesem Fall keinen Gebrauch mehr machen.”