Fukushima - wir vergessen dich nichtSieben Jahre ist es an diesem Wochenende her, dass es infolge eines Erdbebens und einer verheerenden Flutwelle zu einer nuklearen Katastrophe in drei Reaktoren des japanischen Atomkraftwerks Fukushima kam. Selbst das Hochtechnologieland Japan war mit der atomaren Notlage überfordert und konnte die fortschreitenden Kernschmelzen nicht verhindern.
Sieben Jahre später ist nach wie vor unklar, wann die drei havarierten Reaktorblöcke gesichert und abgebaut werden können. In den Reaktoren werden immer noch extrem hohe Strahlungswerte gemessen, die für Menschen absolut tödlich sind und selbst die Arbeit mit den eingesetzten Robotern erschweren.

„Deutschland hat zwar den Atomausstieg beschlossen. Nach wie vor werden aber im Münsterland Kernbrennstäbe hergestellt, die weltweit ausgeliefert werden“, kritisiert Grünen-Sprecher Wilhelm Breitenbach. „Und die Altreaktoren in Belgien und Frankreich stellen immer noch ein Risiko für die Menschen dar, auch für die Anrainer in Nordrhein-Westfalen. Da hilft es auch nicht, wenn Ministerpräsident Laschet Belgien die Versorgung mit Braunkohlestrom anbietet.“
Der Rat der Stadt Münster hat demgegenüber gezeigt, wie es besser gehen kann. Kurz nach der Katastrophe in Fukushima beschloss er auf Antrag der Grünen, dass die Stadtwerke Münster bis zum Jahr 2020 aus dem Bezug von Atomstrom aussteigen. Und es funktioniert, haben die Stadtwerke in den vergangenen Jahren doch die Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen wie Windkraft und Photovoltaik deutlich ausgebaut. Zusammen mit den privaten und genossenschaftlichen Anlagen wurde im vergangenen Jahr erstmals mehr Strom produziert als in der Spitze verbraucht wurde. Der gesamte Strom wurde damit nicht nur umweltfreundlich, sondern auch lokal erzeugt.
Fukushima hat genau wie Tschernobyl deutlich gemacht, dass die Risiken der Atomkraft nicht zu bewältigen sind. Und auch das Problem des noch jahrzehntausende strahlenden Atommülls, für den es nach wie vor keine sichere Lagerungsperspektive gibt, ist ungelöst. „Umso wichtiger ist es“, so die Forderung von Sprecherin Julia Delvenne, „konsequent aus der Atomkraft auszusteigen“.