Im vertrauten Wohnumfeld leben und wohnen bleiben und nicht in ein Heim umziehen müssen, wenn sie pflegebedürftig werden – das wünschen sich die meisten Menschen. Um diesen Bedürfnissen entsprechen zu können, brauchen wir moderne Wohn- und Pflegeformen.
Das Angebot an umfassender Pflege – insbesondere durch den Ausbau von betreuten Pflegewohn- und Hausgemeinschaften in den Wohnquartieren – soll somit verbessert werden. Den Bedarf an einem weiteren Ausbau der stationären Pflege sehen wir nicht. Denn bereits heute verfügt Münster im Landes- wie auch Bundesvergleich über ein überdurchschnittlich hohes Angebot an Heimplätzen. Gefragt sind Alternativen für Menschen, die eine umfassende Pflege benötigen, aber auch weiterhin in der eigenen Häuslichkeit leben wollen. Dafür soll in den kommenden Jahren das Angebot an Pflegewohngruppen und Hausgemeinschaften deutlich ausgeweitet werden.
Der aktualisierte Kommunale Pflegebedarfsplan bis 2020 bietet dabei eine gute Grundlage für den weiteren Ausbau in den kommenden Jahren, insbesondere der ambulanten Pflegeangebote in Münster. Hierbei sollen die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention vollkommen einbezogen werden. Initiativen, Vereine und Nachbarschaften wollen wir bei dieser Entwicklung beteiligen. Neben dem Ausbau der Pflege und Unterstützung wollen wir auch den Ausbau von geeigneten Wohnungen und Wohnprojekten voranbringen.

Harlad Wölter, gesundheitspolitischer Sprecher der GAL-Ratsfraktion