Setzen sich für Energiewende und Klimaschutz in Münster ein: Harald Nölle (Umweltforum, links) und Robin Korte (B90/Die Grünen, rechts)
Setzen sich für Energiewende und Klimaschutz in Münster ein: Harald Nölle (Umweltforum, links) und Robin Korte (B90/Die Grünen, rechts)

Umweltforum und Grüne teilen die Einschätzung, dass die kürzlich im Bundestag beschlossene Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Energiewende und Klimaschutz auch in Münster zum Stocken bringen könnte. Das stellten Vertreter der Partei und des Dachverbands der Münsterschen Umweltverbände bei einem gemeinsamen Treffen klar.
„Das Ende der bisherigen Förderung gefährdet die Beteiligung von Bürgern und Genossenschaften an der Energiewende. Dabei lebt die Energiewende von Bürgerengagement wie wir es in Münster zuletzt mit der Genossenschaft „Unsere-Münster-Energie“ und vorher schon mit unzähligen Kleininvestoren in der Photovoltaik erlebt haben.“ befürchtet Harald Nölle, Geschäftsführer und Energieexperte des Umweltforums. Gemeinsam mit GAL-Vorstandsmitglied Robin Korte sieht er angesichts der Gesetzesänderung auch die Interessen der Stadt gefährdet. „Münster hat dem Klimaschutz immer besondere Bedeutung beigemessen: Aktuell arbeiten wir an einem Masterplankonzept für 100% Erneuerbare bis 2050.“ erklärt Korte, der auch Mitglied im Umweltausschuss der Stadt ist. Dabei müssten die eigenen Stadtwerke eine besondere Rolle spielen. „Die Stadtwerke Münster haben Wind- und Solarstrom schon früh eine hohe Bedeutung beigemessen. Das Ausschreibungsverfahren für neue Windkraftanlagen und die Deckelung neuer Ökostrom-Anlagen auf etwa 1% pro Jahr legt unseren Bemühungen allerdings Steine in den Weg“ kritisiert er weiter.
Die beiden Münsteraner verweisen auch auf das Klimaabkommen von Paris und das darin beschlossene Ziel, die Erderwärmung auf kontrollierbare 1,5 °C zu begrenzen. Nölle: „Wenn wir aus Rücksicht auf die großen Energiekonzerne den Zubau von erneuerbaren Energieanlagen begrenzen und damit den Kohleausstieg unnötig verzögern, werden wir das krachend verfehlen. Eine solche Politik können wir vor unseren Kindern nicht verantworten.“