Die kinder-, jugend- und familienpolitische AG der Grünen besuchte die Jungenwohngruppe Joseph-Haydn, in der unbegleitete, geflüchtete Minderjährige im Alter zwischen 13 und 17 Jahren leben. Betreut werden die jungen Menschen aus Syrien, Somalia, Afghanistan und Albanien rund um die Uhr von einem professionellen Team bestehend aus fünf Fachkräften. Zentraler Treffpunkt des Hauses ist der große Tisch im Wohnzimmer mit angrenzender offener Küche, um den herum sich die Jugendlichen, die Fachkräfte und die Politikerinnen und Politiker zu einem regen Austausch trafen.
Die Berücksichtigung individueller, kultureller und religiöser Unterschiede bei gleichzeitigem Heranführen an die Lebensgewohnheiten hier, das traumapädagogische Konzept als Basis für das pädagogische Handeln im Alltag sowie die zahlreichen Angebote im Freizeitbereich überzeugten die Politikerinnen und Politiker. “Die jungen Menschen haben hier einen sicheren Ort gefunden“, so Jutta Möllers, GAL-Ratsfrau. Stolz berichteten die jungen Menschen von dem Projekt „Unser Münster“, in dessen Rahmen sie Lieblingsorte fotografiert und kleine „Steckbriefe“ über sich gemacht haben. Den Grünen ist wichtig, dass die Hilfen auch über das 18. Lebensjahr hinaus gewährt werden, wenn junge Menschen Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung auf dem Weg in ein selbständiges Leben brauchen. Zudem dürfe es in Münster keine Zwei-Klassen-Jugendhilfe geben. Damit reagieren sie auf den Vorstoß Bayerns auf Bundesebene, eine spezielle Leistungsart „Jugendwohnen“ für unbegleitete Minderjährige Geflüchtete und einen Vorrang von Angeboten der Jugendsozialarbeit einzuführen. Beides ginge an den Bedarfen der jungen Menschen vorbei und bedeute eine drastische Standardabsenkung.