Die Polizei Münster sieht, so der Münsteraner Polizeipräsident Kuhlisch in seiner Antwort auf ein Schreiben dre Grünen, in einem Modellversuch einer zusammenhängenden Tempo-30-Zone die Chance, durch eine strukturelle Maßnahme die Verkehrssicherheit in der Münsteraner Innenstadt nachhaltig zu verbessern. Die bislang umgesetzten Maßnahmen hätten nämlich noch nicht zu einem durchschlagenden Erfolg geführt.
Aus Sicht der Polizei werde ein Modellversuch nur dann die erwünschten positiven Auswirkungen nachweisen können, wenn er bei den Verkehrsteilnehmern auf möglichst breite Akzeptanz stoße. Bedeutung komme hierfür regelmäßig ein weiterhin gewährleisteter, jedoch homogenerer Verkehrsfluss, das Entschärfen von Gefahrenpunkten sowie das strukturelle Fördern erhöhter gegenseitiger Rücksichtnahme zu. Um diese Ziele zu erreichen, müsse ein Modellversuch im Vorfeld intensiv fachlich durchdacht und geplant werden.
Zu der Diskussion um Einsatzzeit von Feuerwehr und Polizei heißt es in dem Antwortschreiben wörtlich: „Für Einsatzfahrten der Polizei teilen wir diese Befürchtungen zwar nicht, allerdings sind bei uns auch keine „Großfahrzeuge im Zug“ unterwegs. Ob es bei diesen tatsächlich auch unter Nutzen der Sonder- und Wegerechte zu signifikanten Auswirkungen auf Hilfsfristen kommen könnte, hängt sicherlich auch von den in einen Modellversuch letztlich einbezogenen Straßen sowie der konkreten Ausgestaltung des Modellbereichs ab. Pauschale Aussagen sind hierzu jedenfalls weder möglich noch hilfreich.“
„Diese Einschätzung ist ausgesprochen positiv“, so GAL-Ratsherr Carsten Peters, „zeigt es doch, dass die vorgetragenen Bedenken selbstverständlich geprüft werden müssen, jedoch einem Modellversuch nicht grundsätzlich entgegenstehen. Denn wir teilen nach wie vor die Einschätzung, dass Tempo 30 ein wichtiger Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit in Münster ist.“