„Die CDU verhindert einen wirksamen Jugendschutz, wenn sie weiter an Verbot und Kriminalisierung von Cannabiskonsum festhält“, stellt GAL-Fraktionssprecher Otto Reiners angesichts der CDU-Ablehnung eines Modellprojekts für Münster im Hauptausschuss fest. Cannabis sei heute flächendeckend quasi frei verfügbar. Das mache deutlich, dass Verbot und Kriminalisierung weder Jugendliche noch Erwachsene wirksam vom Konsum abhalte.
Aus Sicht der Fachleute, Strafrechts- wie auch Drogenexpert*innen, biete nur eine streng regulierte Freigabe die Chance, die mit einem illegalen Handel bestehenden Risiken zu vermeiden, den Gesundheitsschutz zu erhöhen und Konsumentinnen und Konsumenten frühzeitiger und besser mit Beratungs- und Hilfeangeboten zu unterstützen. „Das hat der Sozialausschuss jedenfalls so gesehen, wo dieses Modellprojekt einstimmig verabschiedet wurde. Vielleicht ist ja die Ablehnung der CDU im Hauptausschuss dem OB-Wahlkampf geschuldet“, hofft Reiners auf einen einstimmigen Beschluss im Rat.
Dabei wollten die Grünen de gesundheitlichen Gefahren von Drogen – egal ob legal oder illegal –nicht gering schätzen oder verharmlosen. Wichtig sei es, die mit dem Konsum dieser Substanzen verbundenen Risiken so gering wie möglich zu halten. Hierzu müsse neben einer zielgruppen-spezifischen Aufklärung über mögliche Risiken des Konsums die Entkriminalisierung derjenigen, die illegale Drogen konsumieren, beitragen.