Angesichts der gestern in den Landtag von Baden-Württemberg eingereichten Online-Petition „Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ stellt Josefine Paul, queerpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion in NRW, klar: „In Nordrhein Westfalen steht das Thema sexuelle Vielfalt schon seit 1999 im Bildungsplan und das ist auch gut so. Die rot-grüne Landesregierung verfolgt den Ansatz, dass die Vielfalt unsere Gesellschaft auch in den Schulen zum Thema gemacht werden muss.“
In diesem Sinne sollen Homo-, Trans*-, und Bisexualität auch nicht nur ausschließlich im Sexualunterricht behandelt werden. „Die Sexualität und Lebensweise eines Menschen ist keine Ideologie, sondern ein Teil ihrer und seiner jeweiligen Identität. Aus diesem Grund können wir nicht bei der Aufklärung über Sexualpraktiken stehen bleiben. Wir wollen dass junge Menschen in der Schule einen offenen und toleranten Umgang mit der Vielfalt in unserer Gesellschaft erleben und erlernen.“
Aus diesem Grund werden derzeit in NRW zwei Projekte mit je einer Landeskoordinierung gefördert. Während die Kampagne „Schule ohne Homophonie – Schule der Vielfalt“ Schulen Unterstützung durch Unterrichtsmaterial, Beratung und externe Aufklärer anbieten, setzt das Projekte SchLAu (schwul-lesbisches Aufklärungsprojekt an Schulen) auf einen direkten Austausch mit Jugendlichen. Die über 170 ehrenamtlich Engagierten der 16 SchLAu Aufklärungsgruppen in ganz NRW, sprechen in Klassen, Vereinen und Jugendgruppen über ihre eigenen Erfahrungen als Homosexuelle, Bisexuelle und Transidente. 2012 konnte das Thema in insgesamt 200 Workshops mit mehr als 5200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern behandelt werden.
„Ich bin der festen Überzeugung dass die beiden Projekte einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in die Öffentlichkeit zu tragen und Klischees und Vorurteile abzubauen. Nur wenn wir einen offenen Umgang mit Homo-, Bi- und Transsexualität leben, kann die heute leider noch alltäglichen Diskriminierung dieser Gruppen beendet werden“, so Josefine Paul.