Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
lieber Markus,
am vergangenen Samstag hatten wir GRÜNEN unsere Mitgliederversammlung zwecks Beratung unseres Kommunalwahlprogrammes. Bei dieser Gelegenheit, genauer beim Sportteil, erhob sich die Frage, ob die Forderung nach dem zügigen Bau eines Südbades zu stellen sei.
Da gab es Stimmen, die hielten das für nicht nötig, weil der Oberbürgermeister im Wahlkampf 2009 ein solches Bad für seine Amtszeit versprochen habe und die währe ja noch ein Jahr! Man solle als SchwimmerIn mit Zuversicht und Vertrauen ins Jahr 2015 blicken! Andere wiesen auf ein den Ratsfraktionen noch nicht vorliegendes, in der Lokalpresse aber bereits ausführlich zitiertes Gutachten hin, das angeblich ein vernichtendes Urteil über das 23 Mio. € teure Bäderkonzept von 2006 fällt. Die Kleingläubigen in den grünen Reihen neigten dazu, diese Schreckensmeldung für bare Münze zu nehmen. Dabei haben die Verwaltung und die CDU damals doch sicher das Bäderkonzept intensiv geprüft! Wie sonst hätte man sich zu dem doch eher bürgerfernen Mittel juristischer Winkelzüge gegriffen, um ein erfolgreiches Bürgerbegehren „Ja zum Südbad“ abzuschmettern? Immerhin haben Sie bald darauf das Projekt „Bürgerhaushalt“ ins Leben gerufen, damit nie wieder eine Bürgerinitiative an einem Gegenfinanzierungsvorschlag scheitert.
Langen Schreibens kurzer Sinn: Wir würden von Ihnen gerne erfahren, wie der Stand beim Südbad ist, ob hier noch gehandelt oder nur noch verwaltet wird? Desweiteren wäre es ein Zeichen lebendiger Demokratie, wenn die VertreterInnen des Rates auf dem gleichen Informationsstand gebracht würden wie die Redaktionsleiter der Lokalpresse. Wir hätten also gerne besagtes Gutachten oder zumindest als Zwischeninformation die vorläufige, aber dennoch öffentliche Fassung, zu der wir ständig Erklärungen abgeben sollen.
Im Übrigen haben wir uns dazu entschlossen, das Südbad ins Programm aufzunehmen. Man kann ja nie wissen!
Mit den besten Grüßen
Hery Klas