Es sind vielfältige Aufgaben, die Erzieher*innen in den Kindertagesstätten und Kindergärten in Münster und NRW leisten müssen, da waren sich die über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Haus der Familie einig. Bei einer Veranstaltung der GRÜNEN über das neue Kinderbildungsgesetz (KiBiz), welches im August 2014 in Kraft treten soll, ging es darum den Gesetzesentwurf vorzustellen und mit den Trägern von Kindertagesstätten, Eltern und den Erzieher*innen über weitere Verbesserungsmöglichkeiten ins Gespräch zu kommen. Andrea Asch, die Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Kinder- und Familienpolitik der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, erläuterte die Maßnahmen, die der Gesetzesentwurf vorsieht, um die Qualität der frühkindlichen Bildung weiter zu stärken. Besonders in den Bereichen Bildungsgerechtigkeit, bei der Personalausstattung und der sprachlichen Bildung wird nachgebessert werden. Asch betonte: „Eine besonders wichtige Zielsetzung der Revision des KiBiz ist, die Beschäftigten in den Kindertageseinrichtungen zu unterstützen. So soll jährlich mit 55 Millionen Euro aus Landesmitteln weiteres Personal zur Entlastung der Erzieher*innen eingestellt werden können.“
Für die Förderung von benachteiligten Kindern werden 45 Millionen Euro bereitgestellt. „Wir wollen Ungleiches ungleich behandeln und einen Beitrag zur Bekämpfung der Kinderarmut in Nordrhein-Westfalen leisten“, so Asch. Durch die Gründung von plusKita-Einrichtungen werden Einrichtungen mit einem hohen Anteil von Kindern mit besonderem Unterstützungsbedarf gezielt gefördert und so die Bildungschancen gestärkt. Kinder die aufgrund ihrer Zuwanderungsgeschichte oder sozialen Herkunft mehr Unterstützung bei der sprachlichen Entwicklung benötigen, bekommen ebenfalls zusätzliche Mittel für Sprachförderung. „Wir wissen, dass die Sprache in unserer Gesellschaft für mehr Chancengleichheit und Teilhabemöglichkeiten entscheidend ist. Die zusätzlichen Mittel für die Sprachförderung sind ein Schritt in die richtige Richtung“, freute sich die Münsteraner Landtagsabgeordnete Josefine Paul. „Unsere Stadt wird künftig für plusKITA-Einrichtungen 650.000 Euro erhalten. Für die Sprachförderung bekommt Münster 370.000 Euro. Mit diesen zusätzlichen Mitteln können wir einen Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit leisten“, so Ratsfrau Jutta Möllers.
Einig waren sich die Grünen aus Stadt und Land, dass bei der Gesetzesreform die kleinen, eingruppigen Einrichtungen nicht benachteiligt werden dürfen.
Möllers, die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion Münster ist, gab einen Überblick über die vielfältige und über Jahrzehnte lang gewachsene Trägerstruktur der Kindertageseinrichtungen.  Möllers betonte: „Diese Vielfalt wollen wir GRÜNEN unbedingt erhalten. Viele Kitas in Münster sind Elterninitiativen, die mit viel bürgerschaftlichem Engagement und Herzblut betrieben werden und einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Kitaplätzen leisten. Wir werden weiter dafür kämpfen, dass solche kleineren Kitas nicht zu kurz kommen und gestärkt werden.“
Die Ausgaben für frühkindliche Bildung liegen immer noch deutlich hinter der Finanzierung von Universitäten und Schulen zurück. Diese umgekehrte Finanzierungspyramide im Bildungssystem müsse dringend vom Kopf auf die Füße gestellt werden, folgerten Asch und Möllers. Denn: eine qualitativ gute Bildung von Anfang an sei eine Präventionsaufgabe, die zukünftige Folgekosten in der Bildungsbiographie von Kindern vermeiden helfe. Der Bund muss seine Zusage einhalten und  Ländern und Kommunen sechs Milliarden  für die Bildung bereitstellen. Davon muss ein wesentlicher Teil in die Kitas fließen.