Zu den Forderung der CDU-Münster, SPD und Grüne sollten in der kommenden Legislaturperiode Gesetzesvorhaben zur Verbesserung der Situation von Prostituierten mittragen, zeigen sich Josefine Paul (MdL) und Brigitte Hasenjürgen (Ratsfrau) irritiert.
Josefine Paul, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, erklärt: „Menschenhandel und Zwangsprostitution werden von der CDU irreführend gleichgesetzt mit Prostitution. Diese Undifferenziertheit ist der Grund dafür, dass der schwarz-gelbe Gesetzesentwurf zum Thema Menschenhandel im Bundestag von allen Sachverständigen einstimmig abgelehnt wurde. Für schlecht gemachte Schnellschussgesetz sind wir Grünen grundsätzlich nicht zu haben.“
Bündnis 90/ Die Grünen kämpfen als Opposition im Bundestag seit 8 Jahren für eine Verbesserung der Situation von Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden. Frauen, die Opfer von Zwangsprostitution geworden sind, müssen eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis erhalten, unabhängig davon, ob sie vor Gericht gegen ihre Peiniger aussagen. Zudem gilt es die Freier zu bestrafen, die wissentlich beim Erwerb von sexuellen Dienstleistungen Opfer von Menschenhandel ausnutzen.
„Grundsätzlich helfen den Frauen keine warmen Worte, sondern konkrete Maßnahmen,“ so Ratsfrau Brigitte Hasenjürgen: „An der Siemensstraße wird dies durch den Verein Marischa übernommen, über den die 10-12 dort tätigen Sexarbeiterinnen neben einem offenen Ohr auch einmal einen warmen Kaffee und Kondome bekommen. Für Münster brauchen wir keine neuen Sperrbezirke oder andere Sanktionen, sondern Streetwork und Quartiersarbeit.“
Für Bündnis 90/ Die Grünen ist auch beim Thema Prostitution Kommunikation wichtig. Nicht umsonst gilt der in NRW von Ministerin Steffens eingerichtete Runde Tisch zu Prostitution, bei welchem alle Beteiligten miteinander an Lösungsstrategien arbeiten, überall als vorbildlich.