Die Befürchtung, der dringend erforderliche Ausbau der Bahnstrecke Münster – Lünen auf zwei Spuren komme nun doch nicht, verdichte sich zur Gewissheit, stellen die Münsteraner Grünen aufgrund von Informationen aus Berlin und aus Düsseldorf fest. Diese besagen, dass es jüngst Gespräche zwischen dem Bundes- und dem Landesverkehrsministerium über die Förderung von NRW-Schienenprojekten gegeben habe. Dabei wurden vom Bundesverkehrsministerium die Mehrkosten des Projektes „Stuttgart 21“ als Hindernis für die Förderung nordrhein-westfälischer Vorhaben geltend gemacht.
Betroffen soll vor allem der „RheinRuhrEXpress“ (RRX) sein, den das Land nach dem Abschied vom „Transrapid“ als landesweites Schnellverkehrssystem etablieren möchte. Aber auch regional bedeutsame Vorhaben stehen wegen der milliardenschweren Mehrkosten von „Stuttgart 21“ offenbar vor dem Aus. „Dass eine Kostenexplosion von Stuttgart 21 die Finanzierung vieler Schienenverkehrsprojekte in Deutschland bedrohen wird, haben wir befürchtet. Dass nun auch der zweigleisige Ausbau Münster – Lünen betroffen sein soll, ist mehr als ärgerlich“, stellt GAL-Ratsherr Gerhard Joksch, Vorsitzender der grünen Fraktion im Zweckverband Schienenverkehr Münsterland, fest. Seine Forderung an die Bundespolitik: „Die Mehrkosten von Stuttgart 21 dürfen nicht aus Fördermitteln des Bundes finanziert werden, beim Ausbau des Schienennetzes müssen regionale Projekte Vorrang genießen und damit auch der unumstrittene Ausbau der Strecke Lünen – Münster.“