Der Rat der Stadt Münster möge beschließen:

  1. Der Bebauungsplan 515 Kinderhaus – Erweiterung Zentrum Kinderhaus (Kristiansandstraße / Westhoffstraße / Langebusch / Erlenkamp / Am Burloh) wird aufgehoben.
  2. Das Zentrum am Idenbrockplatz wird im Bestand aufgewertet. Hierbei wird auf eine qualitative Verbesserung des Bestandes in Kooperation mit der Kaufmannschaft, der Bürgerschaft und den weiteren Akteuren aus dem baulichen und strukturellen Umfeld (Sprickmannplatz, Soziale Stadt) gesetzt.
  3. Die Aufwertung des Zentrum Kinderhaus wird in einer Art ‚Masterplan mit den weiteren Projekten für Kinderhaus zusammen erarbeitet. Insbesondere die anstehende Verkehrsdiskussion nach der Streichung der sog. Nordtangente, die Diskussion um die Wohnsituation in der Schleife, die Weiterentwicklung der „sozialen Stadt und die Verlegung von Westfalia Kinderhaus werden in ein Gesamtkonzept integriert.
  4. Das vorliegende Einzelhandelskonzept wird entsprechend der tatsächlichen Entwicklung aktualisiert und dann in die weiteren Überlegungen mit einbezogen.
  5. Das Verfahren wird unter kontinuierlicher Einbeziehung der Bürgerschaft geführt.
  6. Vorhandene Anregungen aus Verfahren der Bürgerbeteiligung der letzten Jahre werden einbezogen.

Begründung:

Die bis dato beschlossene Erweiterung des Zentrums Kinderhaus konnte nicht überzeugen und wird von einer großen Zahl KinderhauserInnen abgelehnt. Die Erweiterung des Zentrums am Idenbrockplatz ist innerhalb der Bevölkerung und bei vielen Fachleuten hoch umstritten. Zahlreiche Wortmeldungen und Aktivitäten der BI haben dies – wie mehr als 4.000 Unterschriften – belegt.

Die bisherigen Pläne zur Erweiterung drohen die mittelständische Einzelhandelsstruktur in ganz Kinderhaus zu gefährden. Zudem scheinen die dem Einzelhandelskonzept zugrunde gelegten Annahmen über Kaufkraft und Kaufkraftbewegen sowie den grundsätzlichen Bedarf für eine Erweiterung korrekturbedürftig. Die in der ursprünglichen Vorlage V/0172/2007 dargelegten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (Kosten für Verlegung der Westhoffstraße u.v.m.) sind kaum vertretbar. Aufwand und Ertrag stehen in keinem Verhältnis.

Daher sollte es zu einer verträglichen, integrierten Entwicklung am Zentrum am Idenbrockplatz kommen, die Anregungen aus der Bürgerschaft aufnimmt und berücksichtigt. Vorhandene Strukturen wie am Zentrum Sprickmannplatz, aber gerade auch die Situation in den umliegenden Stadtteilen, sowie die weiteren Planungen über die Entwicklung des Stadtteils sind zu berücksichtigen.

Das weitere Vorgehen ist so transparent wie möglich zu gestalten.

gez. Hery Klas
und Fraktiongez. Raimund Köhn
und Fraktion