Diese Fragen, so Möltgen, sollten verdeutlichen, wie das Verhältnis von Verkehrsprognosen, tatsächlicher Entwicklung der Passsagierzahlen und Investitionen ist. „Überträgt man mal die Argumentation für den FMO-Ausbau in den Sportbereich, dann ist das so, als würde die Stadt ein Stadion für 50.000 Zuschauer für Bezirksligisten bauen. Der Politik wird von der Verwaltung versprochen: nächstes Jahr hat der Verein mind. 40.000 Zuschauer – aber nur dann, wenn Ihr uns dieses Jahr wieder drei Millionen für einen neuen Rasen gebt. Tatsächlich gehen die Zuschauerzahlen Jahr für Jahr zurück. Und so sei es auch am FMO: jährlich werden Defizite in Millionenhöhe mit dem Hinweis auf zukünftig wachsende Passagierzahlen gefordert und bereit gestellt, in der Realität bleibe der FMO aber immer eine Regionalflughafen – ohne das Potenzial, jemals ein Interkontinentalflughafen wie Düsseldorf zu werden. Dennoch sollten 60 bzw. 120 Millionen Euro in den Ausbau der Start- und Landesbahn investiert werden. Möltgen: „Normalerweise bezeichnen die Bürger so etwas als Steuerverschwendung. Da den Bürgern aber immer vorgegaukelt wird, mit dem Ausbau würden viele neue Arbeitsplätze entstehen, haben wir den OB gebeten, uns unseren Fragenkatalog zu beantworten. Wir möchte, dass die Münsteraner wissen, wofür ihre Steuermillionen durch CDU und FDP verschwendet werden.
Im Begleitschreiben zu den Fragen heißt es denn auch: „Die sich seit einiger Zeit abzeichnenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten des FMO werden durch die Investition in die SLB zur Existenzbedrohung für das Unternehmen. Angesichts aufgelaufener Schulden und Verbindlichkeiten in Millionenhöhe, nicht erfüllbarer Prognosen sowie der allgemeinen finanzpolitischen Situation der Gesellschafter halten wir eine neuerliche öffentliche Investition für betriebswirtschaftlich fahrlässig. Da es noch nicht zu spät ist um getroffenen Entscheidungen zu revidieren und öffentliche Gelder bzw. Baukosten einzusparen, möchten wir Sie als Mitglied des Aufsichtsrates der „FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH bitten, eine Klärung über die tatsächliche wirtschaftliche Situation des FMO und seiner realistischen Zukunftsperspektiven herbeiführen. Als Hauptgesellschafter der FMO Flughafen Münster/Osnabrück GmbH hat die Stadt Münster hier eine besondere Verantwortung. Daher bitten wir Sie die folgenden Fragen zu beantworten. Deren Beantwortung hat der Oberbürgermeister nach Eingang der Fragen umgehend zugesagt.