Das zeige auch die Situation in Münster. Hasenjürgen: „Zum Stichtag der Bleiberechtsregelung am 1. Juli 2007 lebten in Münster 1472 geduldete Flüchtlinge. Nur ein gutes Viertel von ihnen ist in den Genuss einer Aufenthaltserlaubnis auf Probe gekommen, die anderen konnten die sehr eng gefassten Voraussetzungen der Bleiberechtsregelung erst gar nicht erfüllen.
Diese wenigen haben nach dem Beschluss der Innenminister nun wieder etwas mehr Zeit, bis sie nachweisen müssen, dass sie ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten können. Wie sie das – ausgestattet mit wenigen Ressourcen und Qualifikationen – in einer Stadt mit relativ wenig niedrig qualifizierten Arbeitsplätzen und mitten in einer Wirtschaftskrise schaffen sollen, bleibt ein Rätsel. Und es stelle sich die Frage: Doch was ist mit den übrigen geduldeten Flüchtlingen? Sie sind ebenfalls teils schon sehr lange ‚unsere Nachbarn. So leben die 302 Flüchtlinge aus dem Kosovo, denen die Abschiebung schon angedroht wurde, weiterhin unter einem Damoklesschwert. Fristenverlängerungen greifen hier nicht. Sie halten nur den bereits unzureichenden Zustand aufrecht.