„In Münster stellen wir zudem fest, dass die Teilnehmerzahlen an der OGTS stark steigen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Kinder aus armen Familien aus Kostengründen den Ganztag ihrer Schule immer weniger nutzen.“ Ein Phänomen, das auch in Münster nicht unbekannt sei. Kehr: „Kein Kind und Jugendlicher darf von Ganztagsangeboten und erweiterten Lernzeiten ausgeschlossen sein, weil die Familien kein Geld für das Schulessen aufwenden können. Deshalb wollen wir für Kinder aus einkommensschwachen Familien Gratismahlzeiten gewähren. Das gilt für alle Schulformen.“Kehrs Fraktionskollegin Annette Kemper ergänzt: „Selbstverständlich haben für die Ernährungsangebote in Schulen und KiTas strenge Qualitätsmaßstäbe zu gelten. Wir möchten, dass die Nahrungsangebote an Münsters Schulen und Kindertagesstätten nach ernährungsphysiologischen und ernährungspädagogischen Grundsätzen ausgerichtet werden. Für die Entwicklung der Konzepte haben wir vor Ort eine Universität mit hervorragenden Instituten, die dabei helfen kann.“In vielen Schulen, so Kemper abschließend, spiele Ernährungserziehung im Unterricht eine wichtige Rolle, während es in den Pausen zu kommerziellen, fast-food-geprägten Speisen oft keine Alternative gibt. „Die Übernahme des Kioskbetriebs durch eine Bäckerei, wie soeben am Kant-Gymnasium geschehen, setzt ein falsches Zeichen für die Kinder und Jugendlichen.“ Für Münster als künftige Ernährungshauptstadt dürfe in den Schulen nicht das Geldverdienen, sondern es müsse ein ausgewogenes und ausreichendes Nahrungsangebot für die Kinder in Vordergrund stehen.