Bei ihrem Münsterlandtreffen in der vergangenen Woche zeigten die Grünen erneut ihre ablehnende Haltung gegenüber Gasgewinnung mittels Fracking. „Umwelt- und Wasserschutz haben für uns GRÜNE oberste Priorität. Auch deshalb lehnen wir die Hochrisikotechnologie Fracking ab“, sagt die Landtagsabgeordnete Josefine Paul. „Die Landesregierung NRW hat die Initiative ergriffen und ist im Begriff, rechtliche Grundlagen für den Ausschluss von Fracking in NRW zu schaffen.“ Aber nicht alle Probleme bei der Erdgasgewinnung werden dadurch gelöst, dass keine Frackflüssigkeit eingesetzt wird. Auch bei der so genannten konventionellen Gewinnung von Erdgas treten Umweltauswirkungen auf, die es zu verhindern gilt: Neben einer erhöhten Erdbebengefahr sind teils stark belastetes Lagerstättenwasser, erhöhte Lärmbelästigung und Flächenverbrauch sehr kritisch zu sehen, besonders in einem so dicht besiedelten Land wie NRW. Maria Klein-Schmeink, Bundestagsabgeordnete aus Münster, betont: „Das Münsterland darf keine Region der Bohrtürme und der rücksichtslosen Ausbeutung der Landschaft werden. Daher darf auch die sogenannte Tektomechanik keinen Freifahrtschein bekommen. Ich sehe diese Methode sehr kritisch!“ Anlass ist die sogenannte Probebohrung in Nordick, Kreis Coesfeld, die in der letzten Woche begann. Grüne Orts- und Kreisverbände unterstützen den Protest der Bürgerinnen und Bürger gegen die Gasbohrungen im Münsterland. Unter den aktuellen bundesrechtlichen Rahmenbedingungen lässt sich eine Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas ohne Fracking auf Landesebene nicht verhindern. „Das regelt das Bundesbergrecht und das ist nur durch den Bundestag zu ändern“, erläutert Klein-Schmeink. „Die Grüne Bundestagsfraktion hat bereits mehrfach Anträge zur Änderung des Bergrechts in den Bundestag eingebracht, um unsere Umwelt und unser Trinkwasser zu schützen. Die Regierungskoalition lehnte diese allerdings ab!“ Wir Grüne und inzwischen große Teile der Wirtschaft, fordern vielmehr, die Anstrengungen zur Energiewende zu erhöhen. Das Klimaabkommen von Paris stellt klar, dass zwei Drittel aller heute bekannten Kohle-, Öl- und Gasvorkommen unter der Erde bleiben müssen, um die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. „Deshalb brauchen wir eben keine neuen Investitionen in die Gewinnung fossiler Energien!“ macht Klein-Schmeink abschließend deutlich.