„Fast alle Stadtteile lärmverseucht, kaum eine Siedlung, in der die Wohnqualität nicht durch Verkehrslärm bedroht wird“, das sind nach Ansicht von Gerhard Joksch, grüner Ratsherr und Experte der GAL-Fraktion für Umweltschutz, die „Highlights des Lärmgutachtens, das die Verwaltung den Ratsfraktionen Mitte letzten Jahres vorgestellt hatte. „Münster leidet flächendeckend unter Verkehrslärm“, weiß auch Carsten Peters, der verkehrspolitische Sprecher der GAL-Fraktion, zu berichten.
Dass die Gutachter deshalb vor allem Tempobeschränkungen für den Kfz-Verkehr an den Hot Spots der Lärmbelastung vorgeschlagen hatten, war für die Grünen logisch. Denn: „Schnellere und kostengünstigere Lärmschutzmaßnahmen als Tempobegrenzungen gibt es nicht, ein paar Verkehrsschilder reichen aus“, erläutert Peters. Nutznießer solcher Aktionen wären sowohl die Anwohner der Innenstadt, als auch die Anlieger der Umgehungsstraße in Mauritz gewesen.
Umso ärgerlicher fanden es die Grünen deshalb, dass die Verwaltung sich ziemlich viel Zeit nehmen wollte, um das Gutachten in die politische Diskussion zu bringen. Nicht vor den Kommunalwahlen beschied die Verwaltung. Zugleich wurde das Gutachten als Verschlusssache in die Akten gelegt. „Dass die Lärmschutz-Bürgerinitiativen die Veröffentlichung des Gutachtens forderten, war und ist richtig, die Verwaltung hat es ja nun endlich zugänglich gemacht“, kommentiert auch Hery Klas, Vorsitzender der GAL-Fraktion, den langwierigen Freigabeprozess.
Große Sympathien hegen die Grünen für den sich andeutenden Zusammenschluss der einzelnen Initiativen zu einem stadtweiten Lärmschutz-Bündnis. „Zusammen wären sie sicherlich eher in der Lage, Tempobeschränkungen auf den stark belasteten Hauptstraßen durchzusetzen“, meint Klas und verweist auf die bereits gestellten Bürger- bzw. Ratsanträge für Tempo 100 km/h auf der BAB 1 in Nienberge und Tempo 50 km/h auf der Umgehungsstraße in Mauritz.
Link zum Lärmgutachten:
http://www.muenster.de/stadt/umwelt/laerm.html