Ist es möglich das Kommunen ihre Finanzanlagen ausschließlich nach ökologischen und ethischen Kriterien vergeben? Diese Frage stand im Zentrum der grünen Mitgliederversammlung am gestrigen Donnerstag. Eingeladen war Christine Langkamp, die als Mitarbeiterin der Organisation 350.org die Kampagne „Fossil-free“ dem Grünen Kreisverband vorstellte.
Die „Fossil-free“-Kampagne legt den Schwerpunkt auf Firmen, die Kohle, Erdöl oder Erdgas fördern oder zur Verstromung nutzen. Die Kampagne fordert Städte, Universitäten oder auch Kirchengemeinden auf, ihre Geldanlagen innerhalb von fünf Jahren aus Aktien der rund 200 als problematisch erachteten Firmen abzustoßen. Von der Kämmerei der Stadt Münster hat Langkamp die Informationen, dass ca. 10 Mio. Euro in zwei Fonds angelegt sind, in denen auch einige dieser Firmen vertreten sind. Diese abzustoßen, führte der Fraktionsvorsitzende Hery Klas aus, sei sicherlich nicht das Problem – dafür werde die grüne Fraktion im Rat Mehrheiten suchen.
„Unser politisches Ziel ist es, dass die Stadt Münster langfristig ihre Finanzen nach ökologischen und ethischen Kriterien organisiert“, fasst Kreisvorstandssprecher Thomas Möller die grüne Position zusammen. Das dies kein Selbstläufer ist, ist den Grünen sehr wohl bewusst. „Die Sicherheit und eine nachhaltige Rentabilität von ethischen Geldanlagen müssen selbstverständlich gewährleistet sein – insbesondere bei Steuergeldern“, betont Möller zum Abschluss. Die Grünen werden dieses Thema weiter voran treiben.
Vor der Diskussion wurde Otto Reiners in der Mitgliederversammlung als Direktkandidat für den Wahlkreis 3 Kreuzviertel gewählt. Außerdem wurden noch Delegierte für die Landesdelegiertenkonferenz und den Landesfinanzrat gewählt.