„Mehr Sachlichkeit und Faktenwissen ist in der Diskussion um Verkehrssicherheit und Tempo 30 dringend erforderlich“, so GAL-Ratsherr Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion. „Dass die CDU bei dem Thema „Bleifuß“ leider wieder in alte Schützengräben springt, war zu befürchten.
Konzept der Polizeihochschule
Zu den Fakten: Wir Grüne haben beantragt, das von der Polizeihochschule vorgestellte Konzept „Tempo 30 im innerstädtischen Straßenraum“ von der Verwaltung für Politik und Öffentlichkeit aufbereitet wird. Gewollt ist eine Tempobeschränkung auf 30 km/h in allen innerstädtischen Wohngebieten. Ausnahmen für Tempo 50 gelten nur für „große Straßen“ – vorzugweise die Ausfallstraßen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Anhalteweg bei Tempo 30 ist nicht einmal halb so lang wie bei Tempo 50. Die Unfallwahrscheinlichkeit und das Risiko für schwere und tödliche Verletzungen werden somit deutlich herabgesetzt. Wird die Geschwindigkeit von Tempo 50 auf Tempo 30 reduziert, sinkt die Lärmbelastung so, als sei die Verkehrsmenge halbiert.
Realitäten anerkennen
„Faktisch haben wir auf vielen innerstädtischen Straßen innerhalb des ersten Tangentenrings bereits tagsüber Tempo 30. Die nachvollziehende Umstellung auf diese Geschwindigkeit wäre lediglich eine Anerkennung des bereits vorhandenen Zustandes. Für bisherige Unfallschwerpunkte und Gefährdungssituationen vom Kalkmarkt/Münzstraße über den Bült bis hin zum Beginn der Warendorfer Straße wäre Tempo 30 auch ein Gewinn an Sicherheit“, so Peters.
Auch Städtetag für Temporeduzierung
Der Deutsche Städtetag, zu dessen Präsidium auch Oberbürgermeister Lewe (CDU) zählt, fordert eine Anpassung der Geschwindigkeitsvorschriften in den Innenstädten zugunsten einer besseren Stadtverträglichkeit. Bereits seit den achtziger Jahren spricht er sich für eine Umkehrung des Regel-Ausnahme-Verhältnisses zwischen Tempo 50 und Tempo 30 aus.