NRW-weit 900 Schulen in sozial benachteiligten Einzugsgebieten werden vom neuen Startchancen-Programm der Bundesregierung profitieren. Die Schüler*innen kommen überdurchschnittlich häufig aus Familien, deren Eltern staatliche Transferleistungen beziehen oder prekär beschäftigt sind, viele sprechen kaum oder wenig Deutsch. Auch in Münster sollen Schulen durch das Programm unterstützt werden, sechs Grundschulen und zwei weiterführende Schulen kommen dafür in Betracht. Endlich werden finanzielle Mittel so nicht mehr mit der Gießkanne gleich verteilt, sondern Schüler*innen mit geringeren sozialen Startchancen werden stärker gefördert. Da der Fokus auf der Vermittlung der Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen sowie der Stärkung der emotionalen und sozialen Kompetenzen der Schüler*innen liegt, werden vor allem Grundschulen gefördert. Schon zum kommenden Schuljahr 2024/25 soll es losgehen.
“Ungleiches ungleich behandeln” – vom Startchancenprogramm profitiert auch Münster
Ratsfrau Brigitte Hasenjürgen und die Sprecherin des GRÜNEN Kreisverbands, Birgit Wolters, betonen die Wichtigkeit des Projektes:
„Die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft ist in Deutschland besonders gravierend und hat sich in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich verbessert – das haben zuletzt die Pisa-Studien erneut gezeigt. Auch in Münster sind zu viele Schüler*innen von Armut betroffen oder haben aufgrund ihrer Wohnsituation, einer Fluchtgeschichte oder sonstigen familiären Problemen weniger Bildungschancen“, so Ratsfrau Brigitte Hasenjürgen. Sie begrüßt das Startchancen-Programm ausdrücklich: „Goldrichtig!“
“Wir hoffen, dass sich in einigen Jahren eine gute Wirksamkeit zeigen wird!” Birgit Wolters, Sprecherin im Vorstand der Grünen freut sich, dass das Startchancen-Programm durch eine klug gesteuerte Mittelverteilung endlich gezielt etwas gegen Bildungsungleichheit unternimmt. Gleichzeitig merkt sie kritisch an: „Dieses Programm kann aber nur ein Anfang sein. Der Unterstützungsbedarf von Schulen insbesondere in benachteiligten Stadtteilen ist riesig. Auch hilft nicht Geld allein. Wir brauchen auch in der Bildungspolitik eine Zeitenwende.“