Offener Brief der Fraktionensspitzen von: Bündnis 90/Die Grünen/GAL, SPD, Volt und Internationale Fraktion
Sehr geehrter Herr Jurczyk, sehr geehrter Herr Gäfgen,
als mehrheitsbildende Fraktionen im Rat der Stadt Münster ist uns die Förderung der hiesigen Kultur ein großes Anliegen. In dieser Angelegenheit stehen wir in engem Kontakt mit diversen kulturellen Initiativen und Vereinen. So sind wir auch regelmäßig im Gespräch mit dem Sozialpalast e.V., dessen Mietvertrag mit der Stadtwerken Münster GmbH und für die LiegenschaftGasometer zum Jahresende ausläuft.
Wir erkennen die wichtige Arbeit an, die der Sozialpalast im kulturellen und sozialen Bereich leistet. Das große Engagement der Ehrenamtlichen ist ein wichtiger Baustein zur Erhaltung des kulturellen Lebens in unserer Stadt. Gerade auch in Zeiten der Pandemie ist ein Treffpunkt, zu dem sich das Gasometer zuletzt entwickelt hat, an dem neben dem sozialen Austausch die Kunst im Vordergrund steht, ein wichtiger Teil der Münsteraner Kulturlandschaft. Insbesondere die vielen Mitbürgerinnen und Mitbürger im zukünftig stark wachsenden Stadtteil Gremmendorf erhalten durch die Arbeit des Sozialpalastes e.V. auf dem Gelände des Gasometers einen wohnortnahen Zugang zur vielfältigen, freien Kulturszene der Stadt Münster.
Die Ehrenamtlichen des Sozialpalastes haben in den letzten Monaten Beeindruckendes geleistet. So hat sich der Gasometer zu einer Ideenschmiede entwickelt, die mit Workshops, Filmvorführungen und vielen weiteren künstlerischen Veranstaltungen von sich reden macht.
Der Gasometer hat so als eines der letzten Industriedenkmale nicht nur optisch einen nicht mehr wegzudenkenden Platz in Münster, sondern spiegelt auch die Vielfalt und die Talente unserer Stadt wider. Es ist uns ein Anliegen, dass der vorhandene Raum für diese Zwecke weiter genutzt werden kann und diese wichtige Bühne als Ort der Begegnung, der Kommunikation und der Kunst erhalten bleibt.
Das ehrenamtliche Engagement, das an dieser Stelle geleistet wird, verdient die Chance am Ort ein langfristiges und tragbares Konzept zu erarbeiten. Gleichzeitig haben wir Verständnis für Ihr Anliegen, eine dauerhafte Nutzung des Geländes vorzubereiten und dafür die notwendigen Arbeiten zeitnah durchzuführen. Wir bitten Sie deshalb, dem Sozialpalast e.V., idealerweise durch Verlängerung des Mietvertrages, eine möglichst breite Nutzung des Geländes bis auf Weiteres zu ermöglichen, unter der Maßgabe, dass diese ihre Nutzung immer dann einschränken, wenn das aus Ihrer Sicht für die weiteren Schritte notwendig ist. So hoffen wir, dass eine Einigung im Sinne der Interessen der Kultur und der Stadtentwicklung unserer Stadt möglich ist.
Mit freundlichen Grüßen
gez.
Christoph Kattentidt, Sylvia Rietenberg, Marius Herwig, Tim Pasch, Lars Nowak