In einer Pressemitteilung der CDU-Fraktion kündigt der Oberbürgermeister heute seine lang erwartete Vorlage zum Musikcampus an. Wir sind sehr gespannt auf die Vorlage, denn bislang sind wichtige Fragen zum Musikcampus nicht beantwortet. Wir haben heute dem Oberbürgermeister einen Fragenkatalog dazu übersandt. Da es sich um grundlegende Fragen zum Projekt handelt, finden Sie die Liste der Fragen weiter unten.

Zum Stand der Diskussion über einen Musikcampus erklärt Christoph Kattentidt, Sprecher der Grünen Ratsfraktion:

„Viele grundlegende Fragen zum Musikcampus sind ungeklärt – etwa wie die Kosten zwischen Land und Stadt aufgeteilt werden sollen. Auch dazu, wer die Betriebskosten in welcher Höhe trägt, fehlen uns Informationen. Und es ist außerdem bislang offen, welche Synergien sich durch die Zusammenarbeit zwischen Land und Stadt erwarten lassen. Klar ist: Erst wenn wichtige inhaltliche und finanzielle Grundsatzfragen geklärt sind, kann sich unsere Fraktion eine Meinung zu dem Projekt bilden. Sobald die Fragen geklärt sind, kann der OB dem Stadtrat einen Beschlussvorschlag machen – diese hätten wir gern in der morgigen Ratssitzung diskutiert.“

Und Petra Dieckmann, Kulturpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Rathaus erklärt:

„Münsters Musikerinnen und Musiker haben es ohne Zweifel verdient, dass die Stadt bessere Bedingungen für sie zur Verfügung stellt. Das gilt für das Sinfonieorchester und insbesondere für Dozierende und Lernende an der Westfälischen Schule für Musik. Dass für beide Akteure und ebenso für die Freie Szene ein Bedarf nach zeitgemäßen Räumen besteht, ist allen klar. Die Politik muss dieser Verantwortung gerecht werden – wir Grüne sind dazu bereit. Die Politik muss aber auch in Verantwortung für alle Münsteraner*innen gewährleisten, dass städtische Mittel in zweistelliger Millionenhöhe für zu Ende gedachte Konzepte und Projekte ausgegeben werden. Der Oberbürgermeister beantwortet die seit Monaten dazu gestellten konkreten und grundlegenden Fragen bislang nicht. Hier sind er und die Stadtverwaltung in der Bringschuld.“

Fragen der GRÜNEN Ratsfraktion:

Fragen zum Hybrid-Teil:

  • Wie wird die Errichtung bezahlt (Aufteilung Stadt/Uni, Finanzierung des Kongressanteils der Uni)? Wie ist der Zeitrahmen für diesbezügliche Beschlüsse?
  • Die Stadt Münster soll einen Eigenanteil für den Hybridraum beisteuern, dieser soll möglicherweise bei 37% von 85 Mio. Euro liegen. Ist mit dem Land kommuniziert, dass die Stadt hierfür weitere Fördermöglichkeiten des Landes nutzen wird, um den städtischen Eigenanteil zu minimieren? Falls ja, wie steht das Land zu diesem Vorgehen?
  • Welche Raumbedarfe im Hybrid-Teil entstehen ausschließlich/vorwiegend für Kongressveranstaltungen?
  • Welche Kongress-Bedarfe kann die Uni an anderen Orten in der Stadt derzeit nicht abdecken?
  • Welche (finanziellen) Auswirkungen werden die Planungen für den (Kongress-)Betrieb der Halle Münsterland haben?
  • Wer betreibt diesen Teil?
  • Wie werden Betriebskosten aufgeteilt? Wie hoch werden die Kosten für den Betrieb für die Stadt geschätzt (gesamt bzw. abzüglich der bisherigen Kosten in der WSfM)?
  • Wer koordiniert Belegung des gemeinsam genutzten Gebäudes bzw. entscheidet in strittigen Situationen etc.?
  • Wie werden Zugriffe geregelt?
  • Gibt es eine Intendanz?

Fragen zum städtischen Teil (Westf. Schule für Musik / Sinfonie-Orchester / freie Szene)

  • Wie ist das Raumprogramm für die einzelnen Player? Wie fix ist dieses? Gibt es auch in diesem Bereich gemeinsame Nutzungen?
  • Welche Auswirkungen hätten die Planungen hinsichtlich des Symphonieorchesters auf die Situation des Theaters Münster insgesamt?
  • Wie wurden die Bedarfe der freien Szene ermittelt? Wer soll nutzungsberechtigt sein, zu welchen Bedingungen?
  • Wer ist für diese Ansprechpartner?
  • Wer ist der Betreiber des Szene-Bereichs? Gibt es Schätzungen für Mietkosten bzw. notwendige Förderungen?
  • Ist eine gelegentliche Vermietung auch für einzelne Räume der WSfM bzw. des Orchesters geplant? Welche rechtlichen Limitierungen gelten für Raummieten?
  • Welcher Raumbedarf besteht für die WSfM zusätzlich zu den vorhandenen Räumen an der Himmelreichallee?

Übergreifende Fragen:

  • Welche – planerischen, baulichen, organisatorischen … – Synergien sind konkret zu erwarten? Wie wird sichergestellt, dass die Interessen der Stadt bzw. der städtischen Akteure in den Landesplanungen genügend berücksichtigt werden?
  • Welche Planungskosten spart die Stadt, wenn der BLB baut?
  • Gibt es ein Verkehrs-Konzept?
  • Gelten die Gebäudeleitlinien der Stadt?