„Mein Ehrgeiz ist, dass Münster seinen Beitrag zur Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs nicht nur leistet, sondern sogar überkompensiert“, gibt Peter Todeskino, Grüner Oberbürgermeister-Kandidat, die Richtung vor. „Das sind wir unseren Mitmenschen und kommenden Generationen schuldig.“ Immer längere und heißere Hitzewellen machten konsequentes Handeln erforderlich.
Wir machen Münster zur Stromproduzentin
„Um klimaneutral zu werden, muss Münster erneuerbare Energien sehr viel entschiedener fördern, als bisher“, so Todeskino. Münster verschenke derzeit wesentliche Beiträge zum Klimaschutz, indem es unbegrünte Dachflächen nicht für Solarstrom nutze. Unakzeptabel sei zudem, dass die Stadt eine Bürgerwind-Anlage im Autobahndreieck Mecklenbeck ablehne, weil sie angeblich die Blickachse von den Aaseekugeln störe. „Mit uns kommen Bürgerwindanlagen und Photovoltaik auf allen geeigneten Dächern“, verspricht der grüne OB-Kandidat.
Die Energiewende: Dezentral und bürger*innennah
„Bei der lokalen Energiewende kommt den Stadtwerken eine zentrale Rolle zu“, sagt Ratskandidatin Leandra Praetzel. „Wir möchten, gemeinsam mit den Stadtwerken alle Münsteraner*innen mit 100 Prozent Ökostrom versorgen – verlässlich und preisgünstig.“
Die Grünen wollen Bürger*innen viel stärker als bisher an der Energiewende beteiligen: mit umfangreichen Beratungsangeboten, Mieter*innenstrommodellen und Bürger*innenwindparks. Außerdem sollen zukünftig alle Entscheidungen des Stadtrats auf ihre Klimaverträglichkeit geprüft werden – transparent und nachvollziehbar für alle.
Hitze bedroht Menschenleben
Hitze ist zudem eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit. So starben in den Sommern 2003, 2006 und 2015 in Deutschland fast 20.000 Menschen in Folge der Hitze. Richtig gefährlich wird es über 37 Grad. Dann kann der Körper keine Hitze mehr nach außen abgeben und erwärmt sich stark – das kann lebensgefährlich sein. „Tropische Nächte und Unwetter stehen uns häufiger bevor, als uns lieb ist“, so Todeskino. „Anpassungen an Hitze, Dürre und stickige Luft sind echte Gesundheitsvorsorge. Wir werden daher Münster auf längere und extremere Hitzeperioden vorbereiten.“
Stadtklima durch Frischluftschneisen und Grünflächen schützen
„Allen voran wollen wir die Frischluftschneisen der Stadt freihalten. Wenn wir sie durch ungehemmtes Bauen immer weiter verkleinern, wird es noch heißer in der Stadt“, so der grüne Ratskandidat Robin Korte.
„Mit dem Moorhock in Kinderhaus und zwei Gebieten in Gremmendorf und Wolbeck wurden jüngst wertvolle Grünflächen für kleinere Baugebiete geopfert. Münsters Wohnprobleme lösen diese kleinen Flächen nicht, sie sind aber wichtig für die Luftzufuhr.“ Auch die Pläne der SPD zur Bebauung der Frischluftschneise Lütkenbeck seien stadtklimatisch absolut unvertretbar. „Im südöstlichen Stadtgebiet wäre zwangsläufig mit einer deutlichen Erwärmung und heißen, stickigen Sommern zu rechnen.“
Keine weiteren, heißen Asphaltpisten
„Zudem müssen wir die Bodenversiegelung auch generell minimieren“, so so der grüne Ratskandidat Korte. Kompakte Baugebiete, Baumschutzsatzung und Dachbegrünung gehörten ebenso zur Lösung wie Alternativen zum flächenhungrigen Autoverkehr. „Die Stärkung des ÖPNV, fußgängerfreundliche Wege und ein gutes Radnetz schützen sowohl das städtische als auch das globale Klima.“ Den vierspurigen Ausbau der B51 nach Telgte, die Nordumgehung Roxels und den Ausbau der Eschstraße in Wolbeck lehnen die Grünen entschieden ab.
Ausführliche Pläne zu Klimaschutz und klimataugliche Stadtentwicklung im Wahlprogramm (PDF).