„Wir sind zutiefst erschüttert über den aktuell aufgedeckten Fall sexualisierter Gewalt und dessen Ausmaß in Münster“, äußern sich GAL-Ratsfrau Jutta Möllers und der grüne OB-Kandidat Peter Todeskino sichtlich betroffen. „Unser Mitgefühl gehört den an Körper und Seele verletzten Kindern, die sich nun an sicheren Orten in Einrichtungen der Jugendhilfe befinden und dort intensiv betreut und unterstützt werden mit dem Ziel, sie zu schützen unter heilenden Bedingungen.“
„Digitale Medien, das Internet bzw. insbesondere das Darknet haben das Ausmaß von sexuellem Missbrauch immens verschlimmert. Im Netz ist es für die Täter*innen leicht, sich zu organisieren und das entsetzliche Datenmaterial auszutauschen. Ihre Strategien sind perfide im Netz und im wirklichen Leben. Das macht es so schwer, Täter*innen zu erkennen und ihre Taten aufzudecken“, ist Möllers überzeugt.
Nach außen wirken die Täter*innen wie „ganz normale Menschen“. Sie werden häufig vom sozialen Umfeld gar als freundliche und hilfsbereite Menschen wahrgenommen und machen sich über die Zeit unentbehrlich. Den betroffenen Kindern fällt es dann schwer, den erlebten Missbrauch mitzuteilen.
Sexueller Missbrauch wird von den Täter*innen gezielt geplant und vorbereitet. In den meisten Fällen leben sie im sozialen Umfeld der Kinder: Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft, Bekanntschaft etc.. Sie nutzen bewusst die emotionale Abhängigkeit oder Bedürftigkeit der Kinder und Jugendlichen aus.
Bevor sie erste sexuelle Handlungen vornehmen, bauen sie über lange Zeit eine intensive Beziehung zu ihren Opfern auf. Widerstand gegenüber sexuellen Handlungen seitens der Kinder/Jugendlichen wird durch emotionale Zuwendung, Geschenke oder Geld, aber auch mittels Drohungen und körperliche Gewalt gebrochen.
Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen und kommt in allen gesellschaftlichen Schichten vor. Über jeden Täter bzw. jede Täterin, die die Polizei mit Ihren Expert*innen ermittelt, können wir froh sein. Für jedes identifizierte junge Opfer wird das oft jahrelange Martyrium beendet und wir können für umfassende Hilfe sorgen. Dennoch wird das Erlebte tiefe Spuren bei den jungen Menschen hinterlassen, so Möllers.
Tiefe Spuren werden die Ermittlungen sicherlich auch bei den Polizeibeamt*innen und Staatsanwält*innen hinterlassen, deren unermüdliche, hochmotivierte Arbeit äußerst beeindruckt.
„ Die Frage ist, was wir in Zukunft tun müssen, um solche Taten zu verhindern bzw. frühzeitig zu erkennen und zu handeln. Das muss uns alle umtreiben; denn keine Institution schafft das allein“, so der grüne OB-Kandidat Peter Todeskino.