„Wer schützt die Mütter?“ lautet der Titel einer Diskussionsveranstaltung im Rahmen des Programms zum Internationalen Frauentag, zu der der Grüne Kreisverband gemeinsam mit dem Integrationsrat der Stadt Münster und dem Netzwerk „Münsteraner Mamas gegen institutionelle Gewalt in familiengerichtlichen Verfahren“ einlädt. Die Veranstaltung findet am 18. März ab 19.00 Uhr im Zeitungslesesaal der Stadtbücherei statt.
Viele Frauen erleben in familiengerichtlichen Verfahren, dass sich die Gewalt, die sie in ihrer Beziehung erlebt haben, institutionell fortsetzt – in Jugendämtern, Verfahrensbeistandschaften und Familiengerichten. Ihnen werden die Sorge und das Bedürfnis, die Kinder vor einem gewalttätigen oder manipulativen Vater zu schützen, negativ ausgelegt oder unterstellt, die Kinder zu instrumentalisieren. Frauen mit Migrationsgeschichte, ohne ausreichende Sprachkenntnisse oder mit prekärem Aufenthaltsstatus, erleben dies in besonderer Weise.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion über dieses in der Öffentlichkeit wenig sichtbare Thema soll über Formen und Ursachen der institutionellen Gewalt gesprochen werden, über Täter-Opfer-Umkehr, den Einfluss der Väterrechtsbewegung, den Rechtsrahmen der Istanbul Konvention sowie weitere Möglichkeiten, wie Mütter und damit auch Kinder besser geschützt werden können.
An der Diskussion nehmen teil: Dr. Sabine Lentz, Richterin am Familiengericht Oberhausen, Julia Artmann-Eichler, Fachanwältin für Familienrecht in Münster, Jonas Lemli von der Täterarbeit beim Caritasverband Stadt Münster e.V., Ines Gutschmidt von der Frauenhausberatungsstelle und Maria Salinas, die Vorsitzende des Integrationsrats der Stadt Münster. Moderiert wird die Veranstaltung von Andrea Blome.