Auf die Frage, wer bei der Demonstration auf dem Domplatz dabei war, gingen fast alle Hände in die Höhe. Der GRÜNE Kreisverband Münster hatte in die Zukunftswerkstatt Kreuzviertel eingeladen, um darüber zu sprechen, wie es nun weitergehen könnte. Fast 50 Menschen wollten dabei mitreden. Es war ein abwechslungsreicher Austausch, bei dem sich viele der Teilnehmenden, moderiert vom GRÜNEN Kreisverbandssprecher Jörg Rostek, eingebracht haben.

„Uns muss klar sein: Nichts ist selbstverständlich. Nicht unser Wohlstand, nicht unser Frieden und nicht unsere Demokratie“, sagt Jörg Rostek. „Schritt für Schritt können wir die Abwehrkräfte der Demokratie stärken und die rechtsextremistische Gefahr gemeinsam bannen.“

Auch mal kontrovers
Einig war man sich in dem Ziel, die Demokratie gegen die Akteure am rechten Rand zu stärken. Die Teilnehmer*innen sprachen sich für gemeinsame Aktionen der demokratischen Parteien aus. Ob man mit Vertreter*innen der AfD sprechen oder in Veranstaltungen gemeinsam auftreten sollte, war dagegen eher umstritten. Wichtig sei, positive Botschaften zu verbreiten und die Vorzüge demokratischen Handels hervorzuheben.

Konkrete Maßnahmen
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden Ideen vorgestellt, um den Geist der aktuellen Proteste in konkrete Aktionen und Maßnahmen umzuwandeln. Jörg Rostek zeigte an einem Beispiel, wie Protest mit Augenzwinkern freundlicher daherkommen und zugleich wirksam sein kann. Sein Transparent „Wählen ist wie Zähneputzen – wenn du‘s nicht machst, wird‘s braun“ mit mannshoher Zahnbürste und Kostümierung als Zahnpastatube kam bei den Anwesenden sehr gut an. Er erinnerte außerdem an die Kampagne „Rechts gegen Rechts“ des Vereins EXIT, die pro Teilnehmer*innen einer Neonazidemonstration Spendengelder für antifaschistische Projekte sammelte. Auf rassistische Bemerkungen im Alltag angemessen zu reagieren, wurde mehrheitlich für sinnvoll gehalten. Die demokratischen Parteien wurden ermuntert, auch in den sozialen Medien den Extremisten mehr entgegenzustellen.

Nächste Demo steht fest
Die meisten der Teilnehmer*innen betonten, bei der nächsten Demonstration am 16. Februar 2024 gegen den Neujahrsempfang der AfD wieder dabei zu sein. Der Vorschlag, ein Festival der Demokratie auszurichten, bekam ebenfalls viel Zustimmung.
Die Teilnehmer*innen sprachen sich einhellig dafür aus, Veranstaltungen wie diese auch in anderen Stadtteilen stattfinden zu lassen. Demokratie brauche solche Räume, in denen man über sie reden und sie beleben kann.