Mit einem Ratsantrag hat die Koalition aus Grünen, SPD und Volt in der vergangenen Ratssitzung die Verwaltung beauftragt, die gynäkologische Versorgung von Frauen und Mädchen mit einer Behinderung in den Blick zu nehmen.
Dazu erklärt Harald Wölter, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion:
„In Deutschland und damit auch bei uns in Münster gilt die UN-Behindertenrechtskonvention. Aus dieser und späteren Ratsbeschlüssen geht unzweifelhaft hervor, dass wir in Münster einen barrierefreien und inklusiven Zugang zu Gesundheitsleistungen gewährleisten müssen – auch und gerade im Bereich der Gynäkologie. Mit unserem Antrag ist die Stadtverwaltung gefordert, den aktuellen Zustand zu ermitteln und anschließend Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu ergreifen, wenn der Zugang nicht gewährleistet ist.“
Und Andrea Blome, gleichstellungspolitische Sprecherin der Grünen im Rathaus betont:
„Expert*innen sind sich einig: Frauen und Mädchen mit Behinderung können häufig ihre Sexualität nicht selbstbestimmt ausleben. Es mangelt an Aufklärung, barrierefrei zugänglichen Praxen, Material in einfacher Sprache und leider häufig auch an Zeit der Gynäkolog*innen für deutlich umfangreichere Erklärungen. Wir brauchen außerdem eine Sensibilisierung für das Thema in Schulen und Werkstätten, um die Zugangsbarrieren für Frauen und Mädchen mit Behinderung zu gynäkologischer Beratung, Vorsorge und Behandlung zu senken. Das Recht auf eine inklusive gesundheitliche Versorgung muss im Bereich der Gynäkologie deutlich stärker als bislang im Fokus sein – auch hierzu dient unser Antrag.“