Die Stadtwerke müssen aufgrund von Personalmangel immer wieder Busverbindungen ausfallen lassen, zuletzt auf den Linien 17, 22 und 4. Ausfallende Buslinien sind für alle Fahrgäste ärgerlich. Die Ringlinie wird schon seit Längerem nicht bedient, auch Verstärkerfahrten im Winterfahrplan fallen aus. Der Fachkräftemangel, Krankheits- und Urlaubszeiten, aber auch Verspätungen im Fahrplan führen zu einer dauerhaft angespannten Situation.
Zu einem Austausch über die aktuelle Personalsituation im Busverkehr und Strategien der Stadtwerke kamen die GRÜNEN Verkehrspolitiker*innen Andrea Blome und Carsten Peters jetzt mit Frank Gäfgen, Phil Rose und Florian Adler von den Stadtwerken zusammen.
Carsten Peters, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion:
„Nachdem die Ausbildung von Busfahrer*innen während der Corona-Zeit vollständig ausgefallen war, verstärken die Stadtwerke jetzt ihre Anstrengungen, um Fahrpersonal zu finden. Nach Auskunft von Geschäftsführer Frank Gäfgen werden alle Hebel in Bewegung gesetzt. Etwa in Kooperation mit dem Jobcenter, mit Werbung in Geflüchteten-Unterkünften und vielem mehr. 20 bis 25 Personen werden jährlich neu eingestellt, aber auch das reicht noch nicht aus. Problematisch bleibt die Bezahlung von 15,61 Euro die Stunde, ab 2024 steigt der Stundenlohn auf 18 Euro. Wir unterstützen die Aufwertung des Busfahrer*innenberufs und die neue Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb.
Wir sehen aber auch die Notwendigkeit und die Bemühungen, bei der Konzeption des neuen Nahverkehrsplans den Fokus auf die starken Achsen zu legen und sich überlagernde Linien möglicherweise so zusammenzulegen, damit gute Verbindungen auch bei Personalmangel garantiert sind.“
Andrea Blome, GRÜNE Vorsitzende im Ausschuss für Verkehr und Mobilität:
„Für uns war wichtig zu hören, wie eng Angebotsplanung, die Pünktlichkeit im Fahrplan und Personalengpässe zusammenhängen. Bei Verspätungen im Fahrplan können Pausenzeiten nicht eingehalten werden, so dass zusätzliche Ersatzkräfte erforderlich sind und sich der Druck beim Personal weiter verschärft. Die dringend erforderliche Beschleunigung und Bevorrechtigung des Busverkehrs ist damit auch eine wichtige Strategie gegen den Personalmangel. Nicht nur neue Busspuren können dieses Problem lösen, auch der wissenschaftlich begleitete Verkehrsversuch an der Weseler Straße hat gezeigt, dass durch Ampelsteuerungen ebenfalls viel erreicht werden kann. Wir brauchen hier zeitnah eine Fortsetzung. Ähnliche Lösungen sind an vielen anderen Stellen im Stadtgebiet möglich und notwendig.“