Mehr Suchterkrankte, neue, gefährliche Drogen, wenig Platz und wenig Personal – das Drogenhilfezentrum INDRO e.V. arbeitet an der Belastungsgrenze. Anlässlich des International Overdose Awareness Day haben Münsters direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink (GRÜNE) und die Fraktionsprecherin der Grünen im Stadtrat, Sylvia Rietenberg, jetzt das Drogenhilfezentrum INDRO e.V. in der Bremer Straße besucht. Beide kennen die Arbeit des Zentrums seit vielen Jahren. „Aber ich sehe, dass sich substanziell etwas verändert hat”, sagt Maria Klein-Schmeink, es befänden sich immer mehr Menschen in und vor dem INDRO.
Stefan Engemann und Eva Gesigora, die das Zentrum leiten, bestätigen die Zunahme und weisen auf die Enge in ihren Räumlichkeiten und auf die massiv gestiegene Zahl von Hilfesuchenden hin. Derzeit sei der Konsum der Drogen Crack und Freebase ein großes Problem, was hinzukomme und auch die Arbeit in der Einrichtung vor neue Herausforderungen stelle. Sylvia Rietenberg weist auf die Bedeutung der räumlichen Erweiterung hin „Wir unterstützen die Bemühungen von INDRO, endlich mit mehr Platz arbeiten zu können. Gleichzeitig haben wir in einem Ratsantrag die Zusammenarbeit aller Beteiligten auf der Bahnhofs-Ostseite und neue Ansätze im Umgang mit der Sucht eingefordert“.
Neben der Enge ist die Stellenbesetzung aus Sicht des Vereins nicht ausreichend. „Das betrifft auch die Sicherheit der Mitarbeitenden”, stellt Klein-Schmeink ein. Man könne mit einer schwerbelasteten Klientel nicht alleine über zwei Etagen arbeiten oder gar beraten. „Wir haben immer Praktikant*innen, von denen die meisten auch nach ihrem Praktikum weiterhin hier arbeiten wollen”, sind Eva Gesigora und Stefan Engemann über das Interesse und die Motivation von angehenden Sozialarbeitenden und Therapeutinnen.