Nachdem im zuständigen Kinder- und Jugendhilfeausschuss bekannt geworden ist, dass in Münster 351 Kita-Plätze aus Personalmangel nicht besetzt werden können, fordern die Grünen gemeinsame Anstrengungen von Stadt und Land.
Leon Herbstmann, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion, erklärt dazu:
„Der im Ausschuss beschriebene Zustand ist unzumutbar für Münsters Eltern. Es darf nicht sein, dass hunderte Kinder und deren Eltern nicht versorgt werden. Da diese einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz haben, droht das Ganze auch finanziell zu einem Desaster für die Stadt zu werden.
Als Politik in Münster haben wir mit der Bereitstellung von Geldern für die Anwerbung von spanischen Erzieherinnen und der Einrichtung einer Fachstelle zur Gewinnung und zum Halten von Fachkräften erste Schritte getan. Laut dem in dieser Woche vorgestellten „Sofortprogramm Kita“ der Landesregierung soll es zukünftig möglich sein, auch Tageseltern auf Ergänzungskraftstellen in Kitas einzusetzen. Diese Chance sollte Münster nutzen, damit erfahrene Tageseltern, die in der Vergangenheit vermehrt die Kindertagespflege verlassen, dem Berufsfeld nicht gänzlich verloren gehen. Uns ist aber klar, dass dadurch und, wie im Landesprogramm vorgesehen, das Ausweiten weiterer erzieherischer/pädagogischer Berufsgruppen für die Arbeit in Kitas das grundsätzliche Problem des Fachkräftemangels nicht behoben wird.
Hierzu sind weitere Anstrengungen nötig, etwa eine Ausweitung der Ausbildungskapazitäten. Land und Bund müssen sicherstellen, dass die Abschlüsse ausländischer Fachkräfte anerkannt werden. Außerdem muss es möglich sein, dass Kommunen die aufgrund des Fachkräftemangels nicht genutzten Landesgelder für die örtliche Kindertagesbetreuung für kreative Lösungen verwenden dürfen – etwa Eltern bei der selbst organisierten Betreuung unterstützen – statt sie an das Land zurückerstatten zu müssen.“