Pressemitteilung vom 15.09.2022:

Die Stadtverwaltung beginnt in der kommenden Woche mit Markierungsarbeiten auf der Melchersstraße. Damit wird ein Antrag von Bündnis90/Die Grünen, SPD und Volt zur Einführung von Fair Parken umgesetzt. In den WN wurde diese Maßnahme kritisch kommentiert. Zu Wort kamen zwei Anwohnende, die ihr Recht auf Parken auf dem Gehweg unter anderem damit begründen, dass angeblich kaum Fußgänger diese Gehwege nutzten.

Andrea Blome, grüne Ratsfrau und Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und Mobilität:

Wir freuen uns, dass FairParken an der Melchersstraße endlich beginnt und damit ein erster kleiner Schritt hin zu einer Umverteilung im Straßenraum. Gehwege sind für den Fußverkehr da, für Menschen, die sich mit Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen bewegen, oder Kinder, die mit dem Fahrrad fahren und dafür ausreichend Platz brauchen. Dass jetzt das „Vernichten von Parkplätzen“ beklagt wird, ist geradezu absurd. Wer auf dem Gehweg parkt, nutzt keinen Parkplatz, sondern stellt sein Auto ordnungswidrig ab. 

Es gibt auch heute schon zahlreiche Alternativen: Unzählige Garagen, die als Abstellräume, aber nicht fürs Parken genutzt werden, Tiefgaragen, in denen Dauerparkplätze gemietet werden können oder der Umstieg aufs Carsharing, wenn das Auto nicht täglich zum beruflichen Pendeln benötigt wird. 

Fair Parken ist ein Kompromiss, der die Gehwege so weit wie möglich für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden zurückgewinnen und sichern will. Markierungen, die aufgesatteltes Parken erlauben, wenn der Gehweg noch eine Breite von zwei Metern hat, geben auch der Verkehrsüberwachung eine klare Orientierung. Denn dass in der Praxis noch immer eine Restgehwegbreite von einem Meter für akzeptabel gehalten wird, darf nicht mehr sein. 

Wir hoffen, dass die Verwaltung die Möglichkeiten, die Fair Parken bietet, um den Fußverkehr zu stärken, möglichst bald auch in weiteren Straßen und Quartieren umsetzt.