Bei seiner Tour durch die Kultur- und Bildungslandschaft Münsters hat der Bürgermeister für den Bezirk Mitte, Dr. Stephan Nonhoff, jetzt Station in der Stadtbücherei am Alten Steinweg gemacht. Er wurde dort von der stellvertretenden Leiterin, Andrea Kreuzheck, und Teamleiterin Mechthild Böhmer zu einem intensiven Austausch begrüßt.

Der spektakuläre Bau von 1993 hinter der Lambertikirche wird demnächst 30 Jahre alt und hat nichts von seiner umwerfenden Ausstrahlung verloren. „Dennoch stoßen wir hier seit langem an unsere Grenzen. Die Bücherei wurde ursprünglich nur für die Bücherausleihe gebaut – heute verstehen sich Stadtbüchereien aber als ein sog. ‚Dritter Ort‘ mit ganz neuen Angeboten“, so Kreuzheck. Großartige Beispiele für solche „Dritten Orte“ finden sich in Düsseldorf (neue Zentralbibliothek im KAP1) oder im Forum Groningen. Dort gibt es zwar auch noch Bücherregale, aber vor allem Bereiche, in denen man (digital) arbeiten, sich begegnen, eine Ausstellung oder Veranstaltung besuchen, aber auch Kaffee trinken oder essen gehen kann.

„Münster ist eine Kultur- und Bildungsstadt. Diese Stärken müssen wir stärken. Da ist die Stadtbücherei natürlich ein Hauptpfeiler“, unterstrich Nonhoff seine Vision von einer auch künftig lebendigen Innenstadt. „Das Forum in Groningen ist wie ein Bienenstock: von morgens bis abends ist dort etwas los. So einen Anker brauchen wir auch in unserer City.“ In der Diskussion mit den Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei wurde schnell deutlich, dass man sich sehr gut auch Angebote außerhalb des bestehenden Hauptgebäudes vorstellen kann, gemäß ihres Leitbildes: Die Stadtbücherei eröffnet allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen die Chance auf freie Information und Bildung.

Nonhoff kündigte bei der Gelegenheit an, dass er die Kultur- und Bildungsträger der Stadt im nächsten Jahr zu einer großen Konferenz zusammenrufen möchte, um die Potentiale und Wünsche zu sammeln und ein kulturelles Innenstadt-Leitbild für die kommenden Jahre zu entwickeln.