„Ich gratuliere Vladimir Slivyak zur Auszeichnung mit dem Right Livelihood Award 2021 für sein Engagement im internationalen Umweltschutz“, sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Josefine Paul. „Mich beunruhigt, dass immer noch Züge mit gefährlichem Uranhexafluorid-Abfall durch NRW rollen: von der Urananreicherungsanlage in Gronau nach Russland“, so die Münsteraner Abgeordnete und betont, dass die Grünen seit Jahren die Stilllegung der Uranfabrik und damit den Verzicht auf die Uranmüll-Transporte fordern. In einem Gespräch mit dem russischen Umweltaktivisten Vladimir Slivyak erkundigte sie sich nach dem Verbleib des deutschen Uran-Mülls und dem Kampf der Umweltschützer*innen unter den schwierigen politischen Bedingungen in Russland. In dem Gespräch ging es deshalb auch um die Situation der Opposition in Russland: „Mit großer Besorgnis sehen wir die Situation zivilgesellschaftlicher und oppositioneller Gruppen und Initiativen in Russland. Die Delegitimierung und Kriminalisierung zivilgesellschaftlichen Engagements ist nicht hinzunehmen!“ Die Unterstützung der Umweltbewegung in Russland ist deshalb auch ein Zeichen der zivilgesellschaftlichen Solidarität.
Vladimir Slivyak ist Co-Vorsitzender und Gründungsmitglied der russischen Umweltorganisation „Ecodefense“ und wird am 1. Dezember für seinen jahrzehntelangen Einsatz mit dem Right Livelihood Award, dem alternativen Nobelpreis, ausgezeichnet. Er berichtete, wie er mit seiner Organisation bereits Projekte zum Abbau fossiler Brennstoffe sowie den Einsatz von Atomenergie und Kohle in Russland stoppen konnte. „Deutschland nutzt für seine Energiegewinnung russische Kohle, das ist nicht allen hier bewusst“, so der Aktivist. Sehr offen beschreibt er die schwierigen Umstände seiner Arbeit in Russland. „Wir sind froh, dass meine Kollegin Alexandra Korolewa in Deutschland politisches Asyl erhalten hat!“ Ihn ermutige das weltweite Engagement junger Klimaaktivist*innen und die gute überregionale Zusammenarbeit mit weiteren Menschenrechtsorganisationen in Russland, aber auch international, z. B. mit Umweltorganisationen im Münsterland. „Mein Ziel ist eine sauberere und nachhaltigere Zukunft für Russland und die Welt”, begründet Vladimir Slivyak die Fortsetzung seiner Arbeit.