Rund tausend Teilnehmende des Grünen Wirtschaftskongress diskutierten am Freitag, 28. Februar, auf Einladung der Grünen Bundestagsfraktion in Berlin unter dem Titel „Wie sichern wir den Wohlstand von morgen?“ Darunter befanden sich Vertreter*innen aus Unternehmen vom Start-up bis zum global agierenden Großunternehmen (Siemens-Chef Joe Kaeser), aus Wissenschaft, Gewerkschaften und Verbänden. Auch Münsters Grüne waren vertreten, u.a. durch Anne Herbermann, Spitzenkandidatin für die Kommunalwahl im September. Erörtert wurden Methoden und Instrumente, um Ökonomie und Ökologie in einer erneuerten ökologisch-sozialen Marktwirtschaft miteinander zu vereinen.
„Wir brauchen einen Klimapakt mit der Industrie“, forderte Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen Bundestagsfraktion und erläuterte: „Gerade in der energie-intensiven Stahl- und Chemieproduktion müssen sich Investitionen in Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit für deutsche und europäische Unternehmen lohnen.“
Herbermann ergänzt im Bezug auf Münster: „Manch einer mag vergessen, dass in der Verwaltungs- und Wissenschaftsstadt Münster mehrere tausend Arbeitsplätze auch an der Chemie-Industrie hängen. Diese können wir langfristig nur sichern, wenn die Umstellung auf eine klimaneutrale Produktionsweise gelingt.“ Allein für den Chemieriesen BASF arbeiten in Münster laut Unternehmensangaben ca. 2.300 Menschen.
Der Maßnahmenstrauß der Grünen Bundestagsfraktion umfasst u.a. Investitionsförderungen für CO2-freie Produktionsverfahren. Momentan sind diese häufig noch nicht profitabel, weil der Preis für den CO2-Ausstoß durch den europäische Emissionshandel viel zu niedrig ist. Um sicherzustellen, dass sich Investitionen in moderne Anlagen lohnen, sollen Unternehmen darum den Differenzbetrag zwischen aktuellem CO2-Preis und den tatsächlichen CO2-Vermeidungskosten erstattet bekommen.