Es ist dringend geboten, alle Anstrengungen zu unternehmen, um Angebote zum Schutz vor häuslicher Gewalt und Missbrauch und im Kinderschutz nochmals zu intensivieren. Für Betroffene, die auf Unterstützung und Hilfe angewiesen sind, potenziert sich die Belastung durch die erneuten CORONA-bedingten Einschränkungen und kann noch schneller in Überforderung münden. Vorausgesagt sind harte Wintermonate, die es solidarisch durchzuhalten und zu bewältigen gilt. Je enger die Wohnverhältnisse und je größer die existenziellen Sorgen sind desto größer ist auch der (Dauer)Stress, häufig insbesondere für die Frauen. Das eigene Zuhause ist in der Regel der wichtigste und kann gleichzeitig der gefährlichste Ort für Kinder und für Frauen sein. Daher sind neben den Angeboten der Jugendhilfe und bspw. der Frauenhilfeinfrastruktur Achtsamkeit, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft immens wichtig.

„Wir müssen alles dafür tun, dass die Ausbreitung des Virus gestoppt wird. Wir müssen aber auch dafür Sorge tragen, dass die Zugänge zu Beratung, Unterstützung und Entlastung gesichert sind. betont Jutta Möllers, Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien. „Eltern brauchen Hilfe, Frauen und Kinder unseren Schutz“. In der aktuellen Situation gilt es – wie beim ersten Lockdown auch – die Infrastruktur der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe und die dafür notwendigen personellen Ressourcen zu gewährleisten.

„Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster sowie die freien Träger der Jugendhilfe und die verschiedenen Beratungsstellen haben bereits im Rahmen des ersten Lockdowns engagiert Krisenpläne entwickelt und innovative, kreative und digitale Lösungen gefunden, um die Unterstützung und Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Familien und den Kinderschutz bestmöglich sicherzustellen – selbstverständlich unter Einhaltung der Empfehlungen des RKI.

Dafür möchte ich mich nochmals herzlich im Namen des Ausschusses für Kinder, Jugendliche und Familien bedanken und unsere Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken“, so Möllers weiter. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sind systemrelevant, das wissen wir und das hat auch das Land NRW zu Recht festgestellt. Daher sollten sie als diejenigen, die in den Ämtern sowie in der stationären wie auch ambulanten Leistungserbringung beschäftigt sind, deren Arbeit dem Schutz von Kindern und Jugendlichen, dem Schutz vor häuslicher Gewalt und Missbrauch dient, bei den Überlegungen zur Verteilung des Impfstoffes ebenfalls eine hohe Priorität bekommen, ohne dass Druck auf sie ausgeübt wird, sich impfen zu lassen,“ so Möllers abschließend.