Um mehr über die Hintergründe der Hausbesetzung zu erfahren, haben der Vorsitzende des städtischen Planungsausschusses Jörn Möltgen, der verkehrspolitische Sprecher der Ratsfraktion Carsten Peters und der Vorstandssprecher des GRÜNEN Kreisverbandes Stephan Orth die Besetzer*innen in der Hafenstraße 70 besucht.
„Die Forderungen nach einer sozial gerechten Stadtentwicklung und der Schaffung günstigen Wohnraums sowie die Beibehaltung kultureller und kreativer Freiräume im Hafen prägen grüne Stadtplanungspolitik seit Jahren“, sieht Möltgen viel Konsens bei den inhaltlichen Forderungen. Hinsichtlich der verkehrspolitischen Fragen verweist Carsten Peters zudem auf die Ablehnung eines vierspurigen Ausbaus des Albersloher Wegs durch die GRÜNEN. „Auch wenn laut DB Netz AG derzeit keine Erneuerungen der Brückenbauwerke an der Hafenstraße vorgesehen sind, werden wir uns verstärkt mit einer Verbesserung der Verhältnisse für Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und dem ÖPNV im Hafenbereich befassen müssen“, so Peters.
Eine besondere Herausforderung sieht Möltgen bei der Berücksichtigung der Belange der kulturellen Szene im Hafenbereich. „Ich war positiv überrascht, dass nach Aussagen der Besetzer*innen bis zu 200 Bands die Gebäude an der Hafenstraße als Proberäume nutzen. Daher müssen unbedingt kreative Lösungen her, um ein konfliktarmes Miteinander von neuem Wohnraum und freier Szene in diesem Bereich zu ermöglichen“ so Möltgen. Er wünsche sich, dass im Rahmen des Schlaun-Wettbewerbs auch hierfür Vorschläge erarbeitet würden.
Stephan Orth fordert zudem für das besetzte Gebäude „eine kreative Lösung, die die Anliegen der jungen Menschen berücksichtigt“. Es sei richtig, dass auf den Leerstand und die Wohn- und Lebensbedarfe hingewiesen werde. „Die Gebäude sollen genutzt werden, das ist doch ihr Zweck“, so Orth.