v. l. n. r.: Hans-Günter Ockenfels (ADFC), Elmar Post (ADFC), Carsten Peters (GRÜNE), Matthias Wüstefeld (ADFC), Annika Bürger (GRÜNE), Otto Reiners (GRÜNE), Herbert Spahn (ADFC OG Telgte-Ostbevern)

Die geplante Radschnellverbindung Münster-Telgte im Detail in Augenschein zu nehmen, war das Ziel einer gemeinsamen Fahrradtour von ADFC und GRÜNEN.
„Um den Radverkehr zu fördern, müssen die Planungen jetzt zügig abgeschlossen und die Radschnellverbindung realisiert werden“, mahnt der ADFC-Vorsitzende Andreas K. Bittner bei den GRÜNEN an. Schließlich sei Ergebnis des Planungsworkshops „Radschnellverbindung zwischen Münster und Telgte“ im Jahr 2015 gewesen, dass mit hoher Beteiligung eine Verständigung bei der Linienführung auf drei mögliche Trassenführungen erfolge. Ebenso wurden schon damals Zielgruppenpotentiale differenziert für Teilabschnitte der Verbindung dargestellt mit dem Ziel, eine verkehrssichere, zügige und komfortable Radschnellwegeverbindung mit sozialer Sicherheit (keine
Angsträume) zu realisieren. „Es ist viel über eine verbesserte Mobilität in der Stadt Münster und zwischen dem Umland gesprochen und geplant worden, aber die Umsetzung stockt. Manche Schwierigkeit scheint noch nicht berücksichtigt“, sieht GAL-Fraktionssprecher Otto Reiners das Problem.
Auch für GAL-Ratsherrn Carsten Peters müssen den Worten jetzt Taten folgen: „Die Voraussetzungen zur Förderung der Mobilität seitens der Politik sind geschaffen worden. Für 2018 haben GRÜNE gemeinsam mit der CDU 50 Millionen Euro für eine verbesserte Mobilität bereitgestellt.“ Einig waren sich ADFC und die GRÜNEN, dass entsprechend der Ergebnisse des Planungsworkshops eine Kombination einer schnellen, direkten Verbindung entlang der B 51 und einer „ruhigen“ Alternative durch den grünen Freiraumbereich mit Anbindung des Stadtteils Münster-Handorf das größte Potential zur Förderung des Radverkehrs auf der Verbindung zwischen Münster und Telgte bietet.

Hürden und offene Fragen

Bei der Tour stellten der ADFC und die GRÜNEN weitere Hürden und offene Fragen fest: Mittels eigener Messung stellten sie fest, dass entlang der B 51 eine Verbreiterung des geplanten Veloroute auf bis zu vier Metern räumlich an Grenzen stößt. Außerdem machten hochgewachsene Bäume am Straßenrand eine Verlegung des Radschnellwegs hinter diese Bäume erforderlich, was einen zusätzlichen Grunderwerb erforderlich mache.

Anforderungskatalog für sicheres Radfahren

Auch bei der „ruhigen“ Alternative durch Handorf stellten sich Fragen: ADFC-Aktive merkten an, dass eine zum Teil komfortable Oberflächenbeschaffenheit fehlt und verdeutlichten, dass bei den meisten Kreuzungsbereichen dem Radverkehr der Vorrang eingeräumt werden muss. Außerdem sei nicht klar, welche Auswirkung die Umwidmung des Weges zur Radschnellverbindung für den Anliegerverkehr hat. Und schließlich sei die neue Brücke an der Dingstiege über die Umgehungsstraße ist nur so breit, dass dort ausschließlich Radverkehr stattfinden könne, abgesehen vor der neuen zu bewältigenden Steigung. Der ADFC und die GRÜNEN verständigten sich deshalb darauf, für jeden einzelnen Teilstreckenabschnitt der geplanten Strecke ein Anforderungskatalog zu erstellen, der Grundlage der Umsetzung sein müsse. Beide Gruppen waren sich darin einig, dass nach dieser ersten Route auch die weiteren zwölf stadtregionalen Velorouten zügig kommen müssen.