Seit Mitte der neunziger Jahre ist bekannt, dass der Nährstoffeintrag im Aasee durch dessen Zuflüsse viel zu hoch und extrem schlecht für die Wasserqualität ist. Bekannt ist auch, dass in den Sommermonaten regelmäßig die giftigen Blaualgen nachweisbar sind. Aus diesem Grund hat die grüne Ratsfraktion in der Vergangenheit mehrfach ökologische Verbesserungsmaßnahmen gefordert, denen die anderen Fraktionen jedoch nicht oder nur sehr eingeschränkt gefolgt sind. Das Ergebnis ist bekannt, der Klimawandel hat die Ergebnisse nun sichtbar gemacht.
Der Aasee leidet unter einer zu geringen Wassertiefe, ohne die eine Wasserschicht nicht möglich ist, unter der permanenten Entstehung nährstoffangereicherter Sedimente, Schadstoffeinträgen und einem zu geringen Wasserzufluss für die Seefläche.
Zahlreiche auf Drängen der GRÜNEN geprüfte Verbesserungsmaßnahmen wurden in der Vergangenheit durch andere Parteien abgelehnt, moniert Jörn Möltgen, langjähriges Mitglied im städtischen Umwelt- und Planungsausschuss. Entsetzt äußerte sich Möltgen über den Vorschlag der FDP, die sich „zur ökologischen Bestie entwickelt hat; denn sie möchte mittels Wasserfontaine den Aaseebesucher*innen und -anlieger*innen die toxischen Blaualgen um die Ohren wirbeln. Vielen Dank!“
Vor dem Hintergrund der gemachten Erfahrungen und des fortschreitenden Klimawandels gehen wir GRÜNEN davon aus, dass nun auch andere Parteien wirksame Verbesserungsmaßnahmen mit entsprechenden Einschnitten in das Gesamtgefüge Aa/Aasee ergreifen wollen. Die Ratsfraktion fordert daher eine Neubewertung aller möglichen baulichen, technischen, planerischen und landwirtschaftlichen Maßnahmen, um dem Aasee zu helfen. Dazu gehörten auch die erneute Prüfung von Bodenfiltern, eine Entschlammung und Sedimententfernung mit teilweiser Seevertiefung, eine verstärkte Phosphoreliminierung und natürlich auch die Überprüfung der landwirtschaflichen Praxis im Oberlauf der Aa, so Möltgen weiter. „Maßnahmenbündel, die vor 25 Jahren aus technischen oder finanziellen Gründen unattraktiv erschienen, erfahren in Zeiten des Klimawandels möglicherweise ganz neue Abwägungsergebnisse“, befindet unser Fraktionsvorsitzende Otto Reiners.