Christian Felber (Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie, Wien) hat bei den Nachhaltigkeitstagen in Münster verdeutlicht, welche Bedeutung die Gemeinwohlökonomie bei Unternehmen, Universitäten und öffentlichen Verwaltungen haben kann. Anhand von Kriterien wie Menschenwürde, Solidarität und Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit, Transparenz und Mitentscheidung erstellen Unternehmen wie Kommunen eine Gemeinwohl-Bilanz. Der unternehmerische Erfolg wird damit nicht ausschließlich am Finanzgewinn gemessen, sondern die Gemeinwohl-Bilanz nimmt alle genannten Kriterien in den Blick.
Die Forcierung einer Gemeinwohlökonomie findet weltweite Beachtung: rund 10.000 Unterstützer*innen, 2.000 Unternehmen, 260 Vereinen und acht Gemeinwohlökonomie-Gemeinden bzw. Regionen sind bereits aufzuzählen. Auch in Münster und dem Münsterland gewinnt die Gemeinwohlökonomie an Bedeutung. Erste Unternehmen richten ihr Handeln an genannten grundlegenden Werten aus. Im Rahmen eines Pilotprojektes des Instituts für nachhaltige Ernährung der Hochschule Münster konnten Unternehmen dabei erste Erfahrungen sammeln.
”Das Gemeinwohlökonomie Konzept ist wegweisend, visionär und wird sicherlich in Zukunft eine immer größere Rolle spielen”, ist sich unser Fraktionssprecher Otto Reiners sicher. CDU und GRÜNE haben aktuell einen Antrag eingebracht, der die Verwaltung beauftragt, Handlungsansätze zu ermitteln, wie die Stadt Münster/der Konzern Stadt Münster hier eine Vorbildfunktion einnehmen kann. Ziel sei es, möglichst viele Münsteraner Organisationen für den Gemeinwohlgedanken zu gewinnen und so noch nachhaltiger auszurichten.
Anhang: Ratsantrag Gemeinwohlökonomie in der Stadt Münster stärken